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IM1170: Never Alone

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Never Alone (Kisima Ingitchuna) ist auf den ersten Blick ein märchenhafter 2D-Puzzle-Plattformer über ein junges Mädchen und ihrem Freund, dem Polarfuchs. Gemeinsam versuchen Sie herauszufinden, woher der Eissturm kommt, der ihr Dorf bedroht. Doch Never Alone ist mehr als nur ein kooperatives Spiel, Never Alone berührte uns und schaffte das Kunsstück, uns etwas über den Kulturkreis der Inuit näher zu bringen, ohne belehrend zu wirken oder mit Textblöcken an Infos zu erschlagen. Das Entwicklerstudio Upper One Games hat in enger Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Ureinwohner Alaskas, den Iñupiat alte Geschichten, traditionelles Kunsthandwerk und Anekdoten in dieses Spiel eingearbeitet. Dank der freischaltbaren Dokumentationsfilme erfährt man sehr einfühlsam etwas über das Leben dieses Kulturkreises. Ein wichtiges, tolles Projekt.

IM1170: Never Alone 00:00 / 39:52

Nachtrag

Bevor jemand in den Comments die Wikipedia zitiert, ja – die habe ich auch gelesen :) Die Thematik mit der etymologischen Herkunft und der political correctness zu “Eskimo” ist je nach Quelle sehr unterschiedlich. Auch ob “Inuit” überhaupt passt, weil es nicht alle Bevölkerungsgruppen einschließt. Aber wenn er generell eher als abwertend gewertet wird, dann ist das für mich Grund genug, eine Alternative zu verwenden. Das Wort “Eskimo” taucht in Never Alone übrigens kein einziges Mal auf.

Wikipedia meint:
“Der Begriff „Eskimo“ ist ursprünglich eine Fremdbezeichnung, die seit dem 17. Jahrhundert bekannt und deren Etymologie nicht eindeutig geklärt ist. Die von Inuit gegründete Nichtregierungsorganisation Inuit Circumpolar Council möchte den Begriff „Eskimo“ allgemein durch „Inuit“ ersetzen. Dieses Wort kommt jedoch nicht in allen Eskimosprachen vor und bezeichnet auch nur die kanadischen und grönländischen Volksgruppen, weshalb die Yupik und Inupiat ihre Eigenbezeichnung verwenden oder sich dem „Volk der Eskimos“ zugehörig fühlen. Auch die in Inuit-Besitz befindliche, international durch den Vertrieb von Inuit-Kunst bekannte Genossenschaft von Cape Dorset im Territorium Nunavut nennt sich seit ihrer Gründung West Baffin Eskimo Cooperative (WBEC)”

“The primary reason that Eskimo is considered derogatory is the questionable but widespread perception that in Algonkian languages it means “eaters of raw meat.” One Cree speaker suggested the original word that became corrupted to Eskimo might indeed have been askamiciw (which means “he eats it raw”), and the Inuit are referred to in some Cree texts as askipiw (which means “eats something raw”). The majority of academic linguists do not agree. Nevertheless, it is generally held in Canada and Greenland that the term Eskimo is pejorative”

8 Kommentare zu “IM1170: Never Alone”

  1. André
    1

    Hm, das Problem ist doch, dass der Begriff “Eskimo” eben nicht eindeutig als negativ besetzt gilt, sondern umstritten ist und zwar zwischen den Eskimos selbst. In Alaska ist er akzeptiert, vermutlich bevorzugen ihn also auch die Inupiat gegenüber “Inuit”, obwohl sie im Gegensatz zu den Yupik selbst zu den Inuit gehören. In Kanada ist Eskimo verpönt. Hier im Kontext des Spieles ist Inupiat offensichtlich am besten. Eskimo wäre aber vermutlich auch in Ordnung. Ganz persönlich, solange die übergeordnete Sprachgruppe Eskimo-Aleutisch heißt, stoße ich mich nicht an Eskimo. Und nennt mich verrückt, aber Indianer ist für mich kein Pejorativum, sondern eine weniger favorisierte Bezeichnung. Ich benutze gerne die Selbstbezeichnung, wenn ich weiß, welche das ist, aber Alternativ- oder Fremdbezeichnungen sind nicht automatisch dadurch abwertend, weil sie nicht die bevorzugte Selbstbezeichnung darstellen.

    Die erwähnte Bedeutung “Rohfleischesser” ist meines Wissens nach falsch, Eskimo verweist wohl auf Schneeschuhe: (unverbotene Referenz) https://en.wiktionary.org/wiki/Eskimo#Etymology

    • Manuel Fritsch
      2

      jo, siehe Shownotes oben, wo ich diese Dinge ja auch schon eingeräumt habe. Habe nach dem Podcast noch mal etwas weiter recherchiert.

    • André
      3

      In diesem Fall dann vielleicht lieber Nachtrag statt Shownotes? Ich habe mich schon etwas gewundert, wie die Shownotes mit dem Urteil über den Begriff “Eskimo” im Podcast zusammenhängen.

    • Manuel Fritsch
      4

      fixed

  2. Michael Ferstl
    5

    Danke, wegen EUCH hab ich auf der PS4 gerade zugeschlagen -- freu mich drauf

  3. Valentin
    6

    Toller Cast! Ich denke, das ist ein wichtiges Spiel und dass es davon mehr geben sollte. Gerne auch im Triple-A-Bereich. Assassin’s Creed III hatte zumindest einen Mohawk-Berater herangezogen und bereits große Schritte in die richtige Richtung gemacht. Leider wurde es dann aber teilweise inkonsequent umgesetzt. Never Alone hingegen ist ein Spiel von den Inupiat mit den Inupiat. Hoffe, das Spiel hat Vorbildfunktion.

  4. David Füleki
    7

    Das is echt ´ne schöne Entwicklung in der Tradition von Oregon Trail. :-]

    Und das is ja auch das, worüber die Frau Dr. Breitlauch referiert. Das die spielerisch-interaktive Auseinandersetzung mit dem Stoff das Lernen fördert. Bei Valiant Hearts hatte ich das jedenfalls extrem stark gemerkt. Geschichte-Leistungskurs und drei Jahre Palaver über Zahlen des ersten Weltkriegs und die Lektüre von gaaaaanz vielen langweiligen Kapiteln im Geschichtsbuch. Und kaum was bleibt hängen. Dann zockt man sich mal sechs Stunden durch ´nen Puzzle-Plattformer und weiß mehr über das Thema als je zuvor.

    Wo in ´nem weiteren Sinne ähnlich wie bei Never Alone mit Mythen und Geschichte umgegangen wurde, war bei Okami. Seit ich das gespielt hab, versteh ich ganz viele mythologische Anspielungen in Manga und Anime. Z.B. weiß ich nun, dass Prinzess Kaguya ein Alien war, das mit ´nem 50er-Jahre-Style-UFO im Bambuswald abgestürzt ist …

  5. Knilchi
    8

    Danke IM, ohne euch wäre das sicherlich an mir vorbei gezogen.

    Damit das nicht mehr passiert, folge ich euch nun als Steam-Kurator.

Ein Trackback zu “IM1170: Never Alone”

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