400 Years

Wem die Digitalspielekultur zu rasant und schnelllebig vorkommt, dem dürfte mit 400 Years eine wohlige Oase der Entschleunigung geboten werden. Das gesamte Spieledesign ist auf das Warten als (Nicht-)Handlung ausgerichtet – und wird damit zu einer lang-weiligen Erfahrung im besten Sinne.

Der beseelte Steinriese spürt, dass eine Katastrophe droht und das Leben auf dem Planeten in 400 Jahren auslöschen könnte. Um die Gefahr zu verhindern, macht sich die Figur auf den Weg und stößt dabei auf einige Hindernisse. Oft bleibt dann nur eine Möglichkeit: Warten, warten und nochmals warten. So wird ein viel zu tiefer See erst durch die eiskalte Hand von Väterchen Frost begehbar. An anderen Stellen hingegen beträgt die Wartezeit gute zwanzig Jahre, bis aus einem Samenkorn ein prächtiger Baum entsteht, an dem man hochklettern kann. Zusammenfassend kann ich 400 Years als ein designtechnisch sehr cleveres wie charmantes Spiel beschreiben, in dem die Zeit für Helden stehengeblieben ist.