Above: Ein Review

Above

Vor einigen Wochen habe ich über das damals noch unveröffentlichte iPhone-Spiel Above berichtet, das mich besonders durch das Artwork von Matt M. Laskowski beeindruckte. Mittlerweile ist das gute Stück im App-Store erschienen und ich habe meine ersten Spielstunden absolviert.

“How high can you go? A pair of mysterious platforms aiming towards the sky have appeared! It’s your mission to see how far up you can explore without falling. Above is a new type of platform game that delivers simple, addictive and fun gameplay. It’s all about timing your jumps right, thinking fast and tackling different types of obstacles, and all you need is one finger to do it all!”

Wie schon beschrieben, orientiert sich das Spielprinzip an dem Verkaufsschlager Doodle Jump, bei dem ihr von Plattform zu Plattform springen müsst. Above weist allerdings einige wesentliche Unterschiede auf.

So könnt ihr nicht über die Sprungrichtung des Spielcharakters bestimmen. Dieser läuft stets von rechts nach links und wieder zurück. Stattdessen lässt sich aber die Stärke, mit der sich die Figur von der Plattform abstößt, beeinflussen. Durch berühren des Touch-Screens ladet ihr die “Jump Charge Bar” auf. Sobald ihr den Bildschirm loslasst, vollführt die Spielfigur einen entsprechend hohen Sprung.

Above Steuerung

Durch diese Spielmechanik ist Above deutlich schwieriger als sein bekannter Konkurrent, da Absprung und Flugdistanz genauer eingeschätzt werden müssen. Damit das Spiel nicht unfair wird, sterbt ihr nicht sofort, sobald die Spielfigur den unteren Bildschirmrand berührt. Stattdessen habt ihr noch etwas Luft nach unten, und könnt den zusätzlich Raum nutzen, um euch auf eine Plattform zu retten und erneut hochzuarbeiten. Eine rote Linie markiert den “Point Of No Return“. Doch wiegt euch dadurch nicht in Sicherheit — die paar Meter, die euch die Programmiere eingeräumt haben, sind kürzer als ihr denkt.

Die Tatsache, dass sich einige Plattformen bewegen oder ganz verschwinden, nachdem ihr sie betreten habt, erfordert zusätzliches Fingerspitzengefühl. Einige kniffelige Passagen können zum Glück mit Hilfe von gelb leuchtenden Balken umgangen werden. Diese geben euch zusätzlichen Aufschub und katapultieren den Protagonisten deutlich höher in die Luft. Die zusätzliche Beschleunigung kann aber auch zu einer kurzzeitigen Orientierungslosigkeit und so zum Absturz führen. Orangefarbene Plattformen verstärken diesen Effekt um ein Vielfaches, tauchen im Spielverlauf aber auch viel seltener auf.

Above

Die einzelnen Passagen scheinen klaren Mustern zugeordnet zu sein, die in sich wiederum einem Zufallsprinzip unterliegen. Soll heißen, dass ihr bei wiederholtem Spielen einer Stage zwar auf ähnliche Anordnungen von Plattformen wie im vorigem Durchgang treffen könnt, die Position der einzelnen Balken allerdings nie identisch ist. Durch die Tatsache, dass sich viele der fliegenden Blöcke zusätzlich in Bewegung befinden, spielt sich keine Runde wie die vorherige.

Above wird mit drei Levels ausgeliefert, die alle stellvertretend für einen Schwierigkeitsgrad stehen: Leicht, Mittel und Schwer. Die wunderschön gestalteten Hintergründe lassen euch über die Dächer einer Großstadt spazieren, eine “Tea Farm” erkunden und eine Raumstation erklimmen. Alleine schon eins dieser drei Levels vermag es, euch stundenlang vor den Bildschirm zu fesseln — besonders wenn ihr versucht, die neun Achievements freizuschalten, um an zusätzliche Bonusinhalte zu gelangen.

Das Spiel speichert eure zehn besten Platzierungen pro Level und zeigt diese während dem Spielverlauf durch blaue Pfeile an. Sobald ein neuer Highscore erreicht wird, vibriert euer Handheld — eine Tatsache, die ich als etwas störend empfunden habe, da euch dies kurzzeitig ablenken kann.

Auch der Soundtrack könnte auf den ein oder anderen etwas monoton wirken — ich hingegen empfinde ihn als sehr angenehm.

Die Möglichkeit, euren neuesten Punktestand direkt an Twitter oder Facebook zu senden ist zwar zum Angeben ganz nett, für die diversen Freunde und Follower auf Dauer dann wohl doch etwas nervig.

Als sehr angenehm habe ich die Playhaven-Einbindung empfunden. Angemeldete Mitglieder können den Jungs von Axolot so direkt und unkompliziert ihr Feedback mitteilen.

Above

Ich halte Above für eines der besten Indie-Games im App-Store. Das mit Unity realisierte Spiel kann euch lange Zeit vor den Touchscreen fesseln und kostet bis zum 28.April gerade mal lächerliche 1,59€. Die Hintergründe sind unfassbar detailliert und die Grafik ist sehr gelungen. Lediglich die Sprunganimation könnte man als etwas Bildarm bezeichnen. Das simple Spielprinzip benötigt keine lange Einarbeitungszeit und zündet bei mir sowohl zwischendurch auf der Bahnfahrt als auch bei einer längeren Partie auf dem heimischen Sofa. Moment, ich habe überhaupt kein Sofa… Dem Game ist anzumerken, dass in ihm viel Herzblut steckt.

Wer genug hat vom hässlichen Doodel Jump oder mittlerweile alle Highscores in Canabalt gebrochen hat, der sollte sich Above einmal näher anschauen!