Candy Jam: Candy Escape Goat Saga
Das Entwicklerstudio King ist darauf spezialisiert, das Spielprinzip leicht verdaulicher Casual Games für eigene Spiele zu kopieren und selbige auf Facebook und anderen Plattformen einem Massenmarkt zugänglich zu machen. Das wäre an sich nicht so ungewöhnlich, wäre da nicht die unternehmenseigene Politik, die Namen dieser Titel mit Händen und Füßen gegen angebliche Urheberrechtsverstöße zu verteidigen. Weil zu ihren Portfolio auch Candy Crush Saga gehört, nimmt King für sich selbst in Anspruch, alleiniger Herr über Wörter wie Candy oder Saga zu sein, was zuletzt auch die Entwickler des Indie-Strategietitels The Banner Saga zu spüren bekamen.
Was ein mittelschweres PR-Desaster für King ist, hat für die Welt der Indie-Spiele jedoch auch eine angenehme Nebenwirkung: den Candy Jam, einen Game Jam, bei dem Entwickler dazu aufgerufen sind, Spiele zu basteln, die sich nicht nur um Süßigkeiten drehen, sondern nach Möglichkeit auch Wörter wie Candy oder Saga enthalten. Eines der Ergebnisse trägt den wohlklingenden Titel Candy Escape Goat Saga. Der Spieler übernimmt darin die Rolle einer wütenden Ziege, die mit kräftigen Kopfstößen Süßigkeiten-Quadrate im Stil eines Match-3-Spiels miteinander kombinieren muss. Jeweils drei nebeneinanderliegende Quader verschwinden und machen den Weg frei zu einem Schlüssel oder zum Levelausgang.
Candy Escape Goat Saga schafft es so, das bereits recht ausgelutschte Mach-3-Genre um neue Elemente zu erweitern – etwas, das King selbst übrigens nie so richtig geschafft hat. Entwickler Ian Stocker hat sich dafür nicht nur ordentlich bei Candy Crush Saga, sondern auch bei seinen eigenen Titel Escape Goat bedient und so einen bizarren Süßigkeiten-Puzzler erschaffen, an dem garantiert nicht nur Ziegenpeter seine Freude haben dürfte. Ich vergebe vier von fünf klebrige Kaubonbons.