GBJam 2: DhulFiqar

DhulFiqar

Am 17. März 624 fand in der Landschaft Hedschas im Westen der arabischen Halbinsel die Schlacht von Badr statt. Als eine von wenigen historischen Schlachten wird sie im Koran erwähnt – den Sieg der Muslime führen religiöse Gelehrte auf ein direktes Eingreifen Allahs zurück. Der Prophet Mohammed soll als Beute das legendäre Schwert Dhū l-faqār erhalten haben. Wer nicht regelmäßig zur Koranschule geht, darf auch DhulFiqar zu ihm sagen. Heute ist das Schwert ein wichtiges Symbol der Schiiten – und es spielt die Hauptrolle in Will Blantons Beitrag zum GBJam 2.

Vermutlich um verletzten Gefühlen vorzubeugen, ist der Titel des Spiels auch schon sein einziger religiöser Bezug. Als namenlose schwarze Gestalt mit Umhang metzele ich mich in DhulFiqar durch Herden von einäugigen Krabben. So sammle ich Erfahrungspunkte, mit denen ich nach einem Levelaufstieg wahlweise meine Lebenspunkte oder die Kraft meines Schwertes verbessern kann. Während der ersten vier Stufen vermehren sich allerdings auch die Monster pro Bildschirm. Bald stellt sich heraus: Wer in diesem Spiel erfolgreich sein will, darf nicht langsam und bedächtig vorgehen. Dann nämlich verschießen die Krabben ihre Munition und die Spielfigur segnet in Windeseile das Zeitliche. Das schnelle Gameplay des Spiels passt dabei hervorragend zu seiner mitreißenden Musik.

Glücklicherweise ist ein Tod aber auch nicht so schlimm, denn wo ein klassisches Game Boy-Spiel vielleicht nach drei verlorenen Leben schon zu Ende gewesen wäre, geht DhulFiqar einfach weiter. Selbst die Karte am Bildschirmrand bleibt erhalten, so dass ich mir leichter merken kann, wo der Weg weitergeht und wo ich nur wieder in eine der zahlreich vorhandenen Sackgassen laufe. Am Ende wartet dann natürlich auch noch ein Endboss, über den an dieser Stelle nur verraten sei, dass er bedeutend gefährlicher ist als eine einäugige Krabbe. Das DhulFiqar wird’s schon richten.