Kreatives Nichtstun: der Inspirograph

Inspirograph

Ich erinnere mich noch mit Freude an eines der großen Spielzeuge meiner Kindheit: den Spirograph. Er bestand eigentlich nur aus ein paar Plastik-Zahnrädern mit Löchern, die wiederum im Inneren einiger Radkränze rotierten. Angetrieben wurden sie durch die Zugkraft von Stiften, die in besagte Löcher gesteckt wurden. Wundersame Muster erstanden so – genannt Zykloide. Wer mehrere Zykloide in verschiedenen Farben übereinander malte, konnte teils magisch anmutende Muster erschaffen, Das Ergebnis sieht stets spektakulär aus, dabei hat der Urheber eigentlich nur einen Stift in einem Zahnrad gedreht. Als mathematische Formel abgebildet sieht das dann so aus:

Spriograph

Das darf gerne verstehen, wer will. Der Programmierer Nathan Friend hat es jedenfalls verstanden, weshalb er mit dem Inspirograph eine Web-Variante des beliebten Spirograph programmiert hat, die all das bietet, was auch schon das haptische Original so beliebt machte – viele verschiedene Schablonen und Farben, die sich miteinander kombinieren lassen und ein Ergebnis, das immer aussieht, als seien Stunden an Kreativität in ein Werk geflossen, das eigentlich in wenigen Minuten entstanden ist.

Inspirograph

Wer besonders stolz auf sein Werk ist, darf es auch gleich in eine angeschlossene Galerie hochladen – eine Sammlung von Grafiken wie aus dem Inneren eines schwarzen Lochs. Ja, weder Inspirograph noch Spirograph sind Spiele, vielmehr Spielzeuge. Aber wie Spiele können auch Spielzeuge für Erfolgserlebnisse bei ihren Konsumenten sorgen. Ein gelungenes Zykloid ist zumindest für mich nicht weniger befriedigend als eine abgeschlossene Mission in Assassin’s Creed oder eine beliebige Steam-Errungenschaft.

(Quelle der Formel: Wikipedia)