Ludum Dare 27: At The Cafe
“A two players (or not) cooperative (or not) game (or not).”
„Die Liebe ist ein seltsames Spiel, sie kommt und geht von einem zum anderen“, sang die italo-amerikanische Schlagersängerin Connie Francis im Jahr 1960. Die gute Connie hatte Recht, was nicht zuletzt Pierrecs Ludum Dare-Beitrag At The Cafe beweist. Mit den WASD– und Pfeiltasten durchlebt der (oder durchleben die) Spieler dabei den Verlauf menschlicher Balzrituale – vom ersten Augenkontakt im Straßencafé bis zum unangenehm animalisch-fleischig inszenierten Geschlechtsakt.
Zwei so fremde wie namenlose Menschen begegnen sich beim Kaffeetrinken, nehmen Blickkontakt auf. Irgendwas stimmt, es knistert, Wangen erröten, Herzen beginnen schneller zu schlagen. Der Drang nach körperlichem Kontakt nimmt zu, muss aber zunächst durch das Anzünden einer extrem phallischen Zigarette kompensiert werden. Feuer! Kippe! Saugen! Blasen! Freud hätte seine wahre Freude an diesem Spiel. Dann: Händchenhalten – in At The Cafe nur das Präludium für den Beischlaf.
At The Cafe ist wahrscheinlich vor allem für Pärchen ein tolles Spiel. Sie können sich gegenseitig anschreien, sich die Tasten zurufen, die als nächstes gedrückt werden müssen, scheitern, es nochmal probieren, sich spielerisch streiten, sich anlächeln und schließlich versöhnlich eine innige Umarmung austauschen. Oder eben auch nicht. Denn wer ungeduldig ist, scheitert bei At The Cafe – gewissermaßen an mangelnder Sensibilität und der Unfähigkeit, auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen. „Doch dann hast du auf’s Neu dein Herz verloren, und darum bin ich wieder einsam heut’“, heißt es bei Connie Francis an anderer Stelle.