TubeStar: YouTube killed the Video Star

TubeStar

Ich kann mir nicht wirklich gut vorstellen, aktiver YouTuber zu sein. Gute Videos aufzunehmen und zu schneiden ist ein riesiger Aufwand und wer nicht bereit ist, einen großen Teil seiner Freizeit in dieses Hobby hineinzuinvestieren, läuft schnell Gefahr, unansehnlichen Trash zu produzieren. Für Menschen wie mich hat Entwickler Mike Hall TubeStar programmiert: Ein Managerspiel, das es mir erlaubt, mich in den schwierigen Alltag eines semiprofessionellen YouTubers hineinzuversetzen.

Mein bislang beliebtestes Video trägt den Titel „Reptiloide Übermenschen regieren uns“. In der Verschwörungskategorie trifft es offenbar voll ins Schwarze, es hat sogar schon ein paar Kommentare, die in schlechtem Englisch die Bush-Administration für die Geheimregierung der Reptilien verantwortlich machen. Ich weiß aber, dass ich es noch besser kann. Dafür muss ich nur mit Werbung ein bisschen Geld verdienen und mir dann eine neue Kamera kaufen oder mich einem Kurs in Postproduktion unterziehen.

TubeStar bedient sich bei typischen Mechanismen früher Managerspiele. Mehr Geld bedeutet mehr Investitionsmöglichkeiten bedeutet mehr Geld. Gleichzeitig muss ich mir immer genau überlegen, was ich als nächstes bei YouTube hochladen möchte, denn neben meiner Tätigkeit als Internet-Video-Sensation muss ich noch einem Achtstundenjob nachgehen. Für Aufzeichnung, Schnitt und Fortbildungen bleiben zunächst nur sechs Stunden pro Tag. Kaum auszuhalten, dieser Druck. Zur Beruhigung brauche ich mindestens zehn Videos mit niedlichen Kätzchen.