My Famicase Exhibition 2012

Die einen lassen ihre Kunstwerke drucken, andere platzieren sie auf Leinwänden oder als .JPGs in mittelgut besuchten Blogs. Auf der My Famicase Exhibition 2012 in Tokyo wurde es Künstlern aus der ganzen Welt ermöglicht, ihre Bilder als Labels für Famicom/NES-Spiele auf Cartridge-Dummies zu präsentieren.

Nicht nur das Medium selbst ist ungewöhnlich: Jeder Beitrag wurde passend zur eigens erdachten Spielidee des Künstlers gestaltet. Meine fünf Favoriten gibt es (inklusive Kurzbeschreibungen der häufig japanischen und entsprechend verrückten Ideen) nach dem Klick, alle anderen der insgesamt 80 Labels in der Famicase-Galerie.

Famicase #01

想いデーモン (Feelings Demon) von Pikosaru, in dem der Spieler die letzte lebensverändernde Entscheidung ändern kann. Schicksal, Glück, Zeitreisen und lauernde Dämonen.

Famicase #17

PNPTPTTP von Karabako San, bei dem ich Google Translate das Wort überlasse: “Papas magisches Höschen ist verschwunden und Superdetektiv Kochizu benötigt deine Hilfe! Wenn du das Höschen nicht findest, bevor Papas Teekränzchen beginnt ist sein köstliches Brot ruiniert – das Höschen ist irgendwo im Teig!”… Äh, okay!

Famicase #20

FLESH. von Shunsuke Hasegawa, ein Horror-Survival-Titel, der den Ausbruch eines gefährlichen Virus in einem Krankheitszentrum behandelt. Irgendwas mit Gehirnen, Zombies und verrottendem Fleisch, genau nach meinem Geschmack also.

Famicase #28

ポコポコのザラザラのフワフワ (“Gritty of werid inside fluffy”) von KIMA, ein Spiel über hungrige Monster, Bäume, bunte Muster und eine Pistole zum Einfärben und/oder Erschießen und/oder Reproduzieren von Dingen. Oder so ähnlich.

Famicase #58

めんでるのマメ農場 (“Mendel’s Pea Farm”) von Mitsuru Takahashi, ein auf Erbsen spezialisierter Farming-Simulator mit Unterstützung von Downloadable Content (hübsche Zäune, seltene Erbsensorten, …) über das Family Computer Network System und obligatorischer Gregor Mendel-Badge auf dem Label.

Alle 80 Labels sowie die Beiträge der letzten Jahre lassen sich in der Famicase-Galerie bestaunen. Ich schließe dann mal mein NES an und spiele nicht ganz so abgedrehte Spiele. Klempner, die gewaltsam Schildkröten zerquetschen oder so.

(via)