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IM922: Dream

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Träume sind faszinierend und beeinflussen schon seit Hunderten, ach, eigentlich seit Tausenden von Jahren Künstler, aus allen Sparten: Maler, Schreiber, Musiker, Filmemacher – der Reiz fehlender Rationalität, der Wegfall des Bodens unter den Füßen: Das ist ungeheuer spannend und legitimiert so manche künstlerische Eskapade.

Doch erstaunlicherweise gibt es nur wenige Spiele, die sich ganz explizit mit Träumen beschäftigen. Dreams into Reality, Psychotoxic, Catherine oder LSD sind konkrete Beispiele. Obgleich Träume in Spielen selbstverständlich als dramturgisches Mittel genutzt werden, sind auf Träume konzentrierte Titel doch eher in der Unterzahl. Überraschend, wenn man bedenkt, dass in Spielen eigentlich Narrenfreizeit herrschen sollte!

Mit Dream befindet sich ein aktuelles Spiel in der Mache, was sich diesem Thema annimmt. Nina und Micha haben sich den bei Steam Greenlight vorzufindenden Titel angesehen und sprechen im Cast über ihre Eindrücke.

IM922: Dream 00:00 / 37:47

10 Kommentare zu “IM922: Dream”

  1. KillyTheBit
    1

    Träume sind eigentlich garnicht so leicht darzustellen. Die meisten scheinen zu erwarten das da immer alles abgefahren und total verdreht sein muss und einige Träume können auch so sein, aber oft sind Träume auch recht normal und einige Träume sind so finde ich es zumindest in beeindruckender Weise strukturiert und erzählen überraschend schlüssige Geschichten. Ich denke es währe schwer das volle Spektrum dieser Erfahrung abzubilden, zumindet in einem einzigen Spiel.
    Ein Teil des Problems ist auch das man in Träumen nicht unbedingt so denkt und empfindet wie wenn man wach ist, selbst dann nicht wenn man sich selbst als luzide erfährt. Das lässt sich schwer übertragen wenn man jetzt ganz alltäglich einfach vor einem Bildschirm sitzt und so denkt wie ma halt denkt.

  2. Paul Kamma
    2

    Fun Fact:
    Ich war aktiv bei der Entwicklung von Psychotoxic dabei. :D
    Leveldesign, Env-Modeling, Scripting :oP

    • Michael Cherdchupan
      3

      Echt? Supercool! Wir sollten eine Psychotoxic-Retroperspektive machen! :D

    • magnus
      6

      Das ist das Bill Viola Spiel, oder?
      Hab das vor ein paar Jahren mal auf einer Ausstellung gespielt.

      Ist das nie rausgekommen?

    • Michael Cherdchupan
      8

      The Night Journey habe ich auf der Next Level Conference kurz gespielt und es hat einen tollen Eindruck gemacht. Leider waren die Kopfhörer nicht besonders laut eingestellt und die Umgebung war zu laut, als das es seine Wirkung ganz entfalten hätte können. Sehr schade das es keine andere Möglichkeit derzeit gibt das Spiel zu spielen.

  3. David Füleki
    9

    Als Quasi-Traum-Spiel hätte ich noch das großartige “Psychonauts” einzuwerfen. Es sind zwar eigentlich so was wie mentale Welten, die mehr auf Bewusstsein beruhen, aber durch den Storytwist, dass man im Laufe des Spiels zunehmend in die Hirne von Geisteskranken eintaucht, kommt man auch dem typisch Unterbewussten von Träumen näher -- und das Spiel macht das echt gut.

    Zu “Dream” kann ich als (oft luzid) Träumender sagen, dass es zu weit weg ist von den üblichen Traumerfahrungen. Überall schwebende Sachen, die angesprochene Fernsehnummer und der ganze Interface-Quatsch.
    Das Problem ist halt auch, dass man eben NICHT alles mit Träumen machen kann, weil´s potenziell offen ist. Sobald man anfängt, da Alice’ Wunderland mit Star Wars (nur als Beispiel) zu kreuzen, wird´s Mist, weil´s das gnadenlos Bodenständige des Träumens verliert.
    Heute Nacht hab ich z.B. im Traum ein Baumhaus gebaut und den kleinen zwergenartigen Männern aus der Vergangenheit, die drin wohnen sollten, Butter aus meiner Gegenwart und deren Zukunft mitgebracht. Einen ganzen Eimer. Und die ham sich so gefreut und ich dacht nur: Mich hat´s nur ´n paar Euro gekostet.
    Egal, aber das Wesentliche ist, dass innerhalb des Traums nicht inkoheränt war.

    Und ich bin mir nicht sicher, ob ein Videospiel schon so weit ist, diese Unterbewusstseinsebene wirklich gut einzufangen.
    Am besten wurde in den Medien bisher geträumt in:
    - allen Traumwelten, die David Lynch fabriziert hat
    - bei den Sopranos
    - und in der Buffy-Folge “Restless”

    In allen Fällen funktioniert´s aber nur, weil die Träume an Figuren gekoppelt sind, die wir schon lange kennen bzw. deren bereits weitgehend aufgedeckte mentale Welt uns daher den Sinn in den Träumen erklärt.
    Wir können keinen Traum deuten, von jemandem, zu dem wir keinen Zugang haben.

    • Michael Cherdchupan
      10

      Vielen Dank für die Tipps. Bei Lynch stimme ich absolut zu. Vor allem Eraserhead dürfte da ziemlich ungeschlagen sein.
      Mir sind noch andere Beispiele von unterschiedlicher Qualität eingefallen:

      - die Episode “The Curse of Frank Black” der Serie Millennium
      - die Episode “Via Negativa” von Akte X
      - zu Teilen vielleicht die “Nightmare Detective”-Filme
      - die Nightmare on Elm Street-Reihe. Aber ich kenne da nicht alle Filme von.
      - Nuit Noire
      - Wrong und Rubber. Auch wenn sie nicht direkt Träume darstellen.
      - auch nicht immer Träume, aber: David Cronenberg hat manchmal auch oft traumartige Stimmungen geschaffen. ExistenZ, Naked Lunch oder Videodrome fallen mir da ein.

      Vielleicht sind noch ein paar Beispiele in meinem Beitrag über Wahnsinn in Videopspielen / Filmen versteckt.

      Antibeispiel? Inception. Cooler Film, den ich sehr mag. Aber auch hier waren die Träume zu strukturiert, auch wenn der Film versucht hat dies zu erklären.

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