Hope: The Other Side Of Adventure

Was macht eigentlich Prinzessin Peach/Daisy während Mario Schädeltraumata an Goombas verteilt? Das ist die Grundfrage von Hope: The Other Side Of Adventure für Browser, Android und iOS, das die typische Damsel-in-Distress-Videospielgeschichte aus der Sicht der entführten Prinzessin zeigt. Eine interessante Idee mit einer fragwürdigen Ausführung.

httpvh://youtu.be/VG1gUoXeyzg

Hope besteht aus sechs Episoden, in denen die Prinzessin durch ihre kleine Zelle im Turm des bösen Barons wandert und Monologe über ihre Lage hält. Auf dem Touchscreen erscheinen neben einem simulierten Analogstick zwei Knöpfe, die die Prinzessin entweder Schluchzen und Seufzen lassen. Sechs echte Tage müssen so verbracht werden bis der Prinz zur Rettung erscheint. Jeden Tag, ein neuer Monolog über die Misshandlungen des Barons.

Hope hat keine große Wendung, es macht auch keine großen Aussagen oder Meta-Kommentare über Videospiele. Hope ist der Versuch, das passive Leben und Leiden einer typischen Videospielprinzessin darzustellen. Als solches schafft es dieses Spiel, diese sonst sehr eindimensionale Figur etwas zu erweitern. Während der Prinz Monster bekämpft (wovon im Spiel nur in Textform berichtet wird), wehrt sich die Prinzessin gegen die Annäherungsversuche des Barons. Warum aber nicht eben diese Momente des Widerstands Fokus des Spiels sind, sondern das Schluchzen und Monologisieren in der Zelle, ist mir ein Rätsel. So sehr Hope versucht, Klischees und Erwartungen an Videospielprinzessinen zu brechen, so sehr repliziert es sie.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich von Hope: The Other Side of Adventure halten soll. Es ist kostenlos, schaut es euch einfach mal an und sagt mir, was ihr denkt. Wir sehen uns in sechs Tagen.