If it exists, there is porn of it. No exceptions.
50 Shades of
Drunken Robot Pornography
Drunken Robot Pornography
If it exists, there is porn of it. No exceptions.
Auch wenn Drunken Robot Pornography nicht wie erwartet eine sehr beispielhafte Auslegung von Regel 34 des Internets darstellt, ist der Titel dennoch nicht gänzlich irreführend. Mit Robotern und alkoholischen Getränken wird in diesem klassischen Arena-Shooter, der das hektische Spielgefühl eines Quake 3 mit den epischen Gegnerdimensionen eines Shadow of the Colossus kreuzt, jedenfalls mitnichten gegeizt. Und was den pornografischen Aspekt angeht, so findet sich sicher auch der ein oder andere Humanoid, der das chirurgisch genaue Zerlegen der gigantischen Kampfmaschinen als, nun ja, anregend empfindet.
Doch bevor es zu diesem klimaktischen Hauptakt kommt, gönnt einem DRP, wie es von Fans des Genres liebevoll abgekürzt wird, zunächst ein sanftes Vorspiel, so dass auch eher romantisch veranlagte Typen wie ich behutsam in Stimmung gebracht werden. Denn ehe eines der wolkenkratzerhohen Höllengeräte auf mich losgelassen wird, muss ich zunächst ein gewisses Punktelimit erreichen, das durch das Beseitigen umherschwirrender Minen und Geschosse, sowie durch den Konsum von hochprozentigen Martinis meist keine große Hürde darstellt. Dabei macht der aufgeräumte und saubere Look der Spielengine die ganze Schöntrinkerei eigentlich obsolet und die angetrunkene Lockerheit ist ebenfalls schnell verflogen, sobald ein Dutzend Laserstrahlen und Raketen auf einen zurasen. Neben den feinmundigen Likören, die außer spürbaren Punkteboni keine weiteren Auswirkungen auf das Spiel haben, sammelt man im Gefecht aber auch wirkungsvollere Booster ein, die beispielsweise die Waffenstärke beflügeln oder kurzzeitig immun gegen einkommenden Schaden machen. Und auch wenn man das eigentlich nicht tun sollte, kann man sich bei der Zigarette danach auch die Frage nach dem “Wie war ich?” selbst beantworten, indem man sein Ergebnis auf dem eingeblendeten Leaderboard sucht.
Sei’s drum, ich bin ja experimentierfreudig. Und DRP ist es auch. Häufige Positionswechsel machen unser gemeinsames Liebesspiel rasant und abwechslungsreich, was zusätzlich durch einen gelegentlichen Wechsel der Spielarten begünstigt wird. So bietet der Titel neben dem Roboterkampf auch Abschnitte, in denen man unter starkem Beschuss köstliche Muffins einsammelt. Also das traditionelle Gebäck, nicht das, was das Urban Dictionary darunter versteht. Darüber hinaus gibt es jede Menge Platz für neue Ideen, die Dank mitgeliefertem Editor und der Steam Workshop-Integration umgesetzt und mit anderen geteilt werden können. Was könnte es schließlich Schöneres geben, als den gemeinsamen Austausch von…übermächtigen, schwerstbewaffneten Elektrotitanen?
So sehr ich meine Zeit mit DRP auch genieße, gibt es doch gelegentlich Momente, in denen ich mich unsicher fühle. Da sind auf der einen Seite all diese wohligen Erinnerungen an die verflossenen Lieben, auch Unreal Tournament kommt hier in den Sinn, denen DRP am Ende leider nicht ganz Stand halten kann. Zu leicht fühlt sich beispielsweise der eigene Körper an, der manchmal wie eine Ahornnase durch den Wind weht und von Kanten abrutscht, an denen ich festen Halt vermutete. Auf der anderen Seite verlangt es bisweilen Dinge von mir, die mir noch zu weit gehen oder für die ich mich nicht bereit fühle. Dann wird es unnötig schwer und der schöne Fluss gerät ins Stocken. Aber so muss das wohl sein, wenn man sich der Hardcore-Szene anschließt.
Nun fühle ich mich schmutzig. Mein Rücken riecht nach verbranntem Jetpackbenzin, mein Atem nach Lindsay Lohan und all diese wunderschönen, gigantischen Maschinen bilden die Trümmerhaufen meines nicht enden wollenden Zerstörungsrauschs. Drunken Robot Pornography, was hast du mir nur in die Drinks geschüttet? Das wird ein Nachspiel haben!
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