tl;dr?
Dann gibt’s eben als krönenden Abschluss eine Liste (inklusive Screenshot und wichtigen Links) mit 73 Ludum Dare #24-Spielen, die ich euch wärmstens empfehlen möchte! Viel Spaß!
Schon wieder ist ein Ludum Dare fast vorbei. Schon wieder habe ich alle 1.406 Spiele gespielt. Schon wieder neigt sich die Reportage ihrem Ende zu — hier also nun der letzte Artikel (es wird aber um 15:00 Uhr noch ein wundervolles Extra-Schmankerl für euch geben, also unbedingt nochmal reinschauen).
Zum Abschluss möchte ich die ganze Thematik noch einmal umdrehen und deswegen ein paar Spiele unter dem Aspekt der Devolution betrachten. Das eigentlich nicht der Biologie entstammende Konzept erweist sich dennoch als eine wichtige und interessante Perspektive. Sie zeigt nämlich, dass nicht jede Zurückentwicklung automatisch als Rückschritt interpretiert werden muss.
Gerne sagt man dem Menschen nach, dass er sich dadurch vom Tier unterscheiden würde, da er zivilisiert sei. Der hochgeschätzte Verstand siegte über die niederen Triebe. Der Mensch, die Krönung der Evolution. Ab und an jedoch vermögen es einige Exemplare mit dieser Vorstellung zu brechen.
Mörder bezeichnen wir als Monstren, Kriege als bestialisch, Personen mit einem hohem Sexualpartnerverschleiß als tierisch veranlagt. Wem man die Schuld an diesen ‘Anomalien’ geben kann, ist ganz einfach: Kanada Der Gesellschaft. So liegt es nahe, sich einmal mit der sozialen Evolution auseinanderzusetzen.
“Fürchtet euch nicht, ihr Narren. Der Spiele-Design-Gott ist hier und wird euch mit einer Flutwelle von Ludum Dare #24-Einreichungen peinigen, wenn ihr ihn in Frage stellt. Unterlasst dies, oder ihr werdet bluten. Bluten! Bluten werdet ihr! Oder schlimmer noch: Ich werde euch alle in den Nimbus von Aufbruch Bayern werfen und nie wieder befreien! Bwaha… Bwahahaha… BWAHAHA!”, sprach Gott zu seinen programmierenden Schäflein.
So oder so ähnlich lautet es in der Bibel. Das heutige Thema: Kreationismus.
Na endlich — Level 100 erreicht!
Na endlich — den Highscore geknackt!
Na endlich — alle Achievements freigeschaltet!
Computerspiele scheinen von einem Fortschrittsgedanken geradezu durchwuchert zu sein. In jedem winzigen Detail ist es möglich, sich zu verbessern. Immer weiter, besser, schneller. Diese Parallele teilen Spiele mit der Evolutionstheorie, von der einige AnhängerInnen glauben ableiten zu können, dass alles auf einen perfekten Zustand hinsteuert. Bedeutet Evolution also konstante Progression, ständiger Fortschritt? Drei Ludum Dare #24-Beiträge scheinen dieser Ansicht zu widersprechen.
Zurück zum Ursprung! Hier und jetzt! Wo befindet sich das Ur-Gen sämtlicher Spiele auf dieser Welt? Etwa in der minimalistischen Grafik oder gar im Einsammeln von Gegenständen? Im Bekämpfen von Gegnern oder in der simplen WASD-Steuerung? Im Aufleveln des eigenen Charakters?
Die Reise beginnt — alles zurück auf Anfang, wenn sich in diesem Ludum Dare #24-Beitrag alles nur um eins dreht: Genetik.
Im vorangegangenen Beitrag habe ich mich mit dem Kampf ums Dasein beschäftigt. Doch welche Mechanismen begünstigen dessen Ausgang eigentlich? Ein wichtiger Faktor dafür sind die verschiedenen Arten der Selektion. Ich folge diesem Wort zu seinem lateinischen Ursprung selectio, also die Auswahl. Die diesmalige Spieleauslese bindet diesen Grundgedanken mitten in das Design-Konzept ein.
Fast zwei Wochen lang habe ich nichts geschrieben, sondern nur schweigend getestet. Der Grund dafür ist banal: Die 1.406 Spiele des 24. Ludum Dares sind zu unterschiedlich. Bei dem Thema Evolution fiel es mir einfach zu schwer, täglich zu einem immer neuen Oberthema zu schreiben. Doch nun ist es vollbracht. Alle Spiele sind getestet. Die gesamte Reportage ist nun vollständig durchgeplant und muss nur noch geschrieben werden. Ihr dürft euch auf acht weitere Beiträge freuen, wovon täglich zwei hier veröffentlicht werden. Aber lasst euch nicht täuschen — nur ein Bruchteil der Spiele wird vorgestellt, da sich nicht alle in dem Kampf ums Dasein bewähren konnten.
Schlappschwanzlutscher! Schwesterficker! Hurenmutter! Fotzendreck! Ritzenficker! Fickfisch! Leichenficker! Arschtripper! Mösenlecker-Gehilfe! Fotzenlöckchen! Jörg! Nuttentröster! Kanalreiniger! Zwergficker! Puffdaddy! Faltenficker! Schwanzrakete!
Mein Testlauf ging in den letzten Tagen weiter. Bereits 400 Spielen des Ludum Dares #24 habe ich nun Dutzende Stunden meiner kostbaren Lebenszeit gewidmet. Die Spitzen meines Zeige- und Mittelfingers haben mittlerweile eine leichte Delle, da sie sich der Form der Maustasten angepasst haben. Anpassung, Adaption, Flexibilität — genau das richtige Thema für den zweiten Reportage-Beitrag.
Mit lediglich vier zusätzlichen Einreichungen (1.406 Spiele) hat das Ludum Dare #24 seinen Vorgänger überholt. Das ist überraschend, wenn man den früheren Anstieg betrachtet: Es sind keine 1800+ Spiele geworden, sondern eben ‘nur’ 1.406. Woran liegt’s? Daran, dass Kongregate einen Geldpreis für die drei besten Spiele bietet und daher die Befürchtung bestand, dass die Teilnehmenden ihre Motivation möglicherweise nicht mehr nur aus dem Spaß bezögen? Oder liegt die Schuld vielleicht doch beim gewählten Oberthema Evolution? Ist das Ludum Dare etwa zu einer langweiligen Angelegenheit mutiert?
Bislang habe ich 150 Spiele getestet — hauptsächlich die Einreichungen der ‘ersten Stunde’ — und darf feststellen: Nein.
Gegrüßt seid ihr, Leserschaft von Superlevel!
Habt ihr gerade ein Déjà-vu? Zurecht. Vor knapp dreieinhalb Monaten hieß ich euch mit der obigen Zeile zum ersten Mal auf Superlevel willkommen. Der Grund dafür war das 23. Ludum Dare, über das ich ausführlich mitsamt eines kompletten Testlaufs aller entstandenen 1.402 Spiele berichtete. Doch worum handelt es sich hierbei überhaupt?
Das Ludum Dare ist ein Ereignis, an dem sich ein Wochenende lang alles nur um Spieleentwicklung dreht. Im April 2002 wurde es von Geoff Howland ins Leben gerufen. Dabei geht es jedoch nicht um die Ansammlung einiger miteinander lose verknüpfter Game Development Workshops in den Vereinigten Staaten, sondern um ein globales Event, einen produktiven und freundlichen Wettstreit. Alle TeilnehmerInnen entwickeln dabei ein Spiel zu einem gemeinsam ausgewählten Thema und stehen unter Zeitdruck: Im Jam-Modus haben die Teams 72 Stunden Zeit, im Competition-Modus muss das Spiel von einer Einzelperson in 48 Stunden entwickelt werden. Im Laufe des 27. Augusts läuft die Abgabefrist ab — und euch erwartet daher ein neuer Testmarathon meinerseits.
Dieses Mal lautet das Thema: Evolution.
Und so wie sich die Spiele wandeln, wird sich auch die Superlevel-Reportage ein wenig verändern. Man darf gespannt sein.