w00t zum Sonntag

Die hellblaue Alarmsirene, in hübscher Schrift mit den Worten “ACHTUNG, LEKTÜRE” versehen, leuchtet hell, während von irgendwo Khachaturians Säbeltanz erklingt. Ganz recht, es ist Zeit für das allwöchentliche w00t zum Sonntag mit unseren Leseempfehlungen rund um Spiele und Spielkram! Diesmal unter anderem mit Raubzügen im Weltraum, Tagträumen von Monkey Island, Formalismus und – na klar – BioShock Infinite. Viel Spaß!

Joe Köller warf die berechtigte Frage auf, warum ein Spiel mit so schlauen Ansätzen wie BioShock Infinite unbedingt in die Form eines gewaltüberladenen Shooters gepresst werden musste:

Bioshock Infinite: Headshots im Luftschloss

»Exzessive Gewalt ist nicht der beste Weg um exzessive Gewalt darzustellen.«

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Rainer Sigl nahm die Diskussionen um BioShock, Tomb Raider und Dead Space außerdem zum Anlass, das gesamte Genre des Egoshooters in Frage zu stellen und warf fünf Thesen in den Raum, die es aufwerten könnten:

Unload your weapons! – Wege aus der Shooter-Krise

»AK-47, Desert Eagle, Uzi, H&K MP5 – dass ich als Pazifist ein gutes Dutzend moderne und historische Schusswaffen beim Namen nennen und sie sogar optisch identifizieren kann, sollte uns vielleicht zu denken geben.«

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Auch Zigurrat-Macher, Review-Monster und Haarschnitt-Koryphäe Tim Rogers hat sich mit BioShock Infinite beschäftigt – und zwar in aller Ausführlichkeit und so, wie es ein Tim Rogers eben tut:

bioshock infinite

»Meanwhile, in the corner of my eye, the health bar lingers . . . it’s winking at me. It’s a silent specter of my otherlifely recollections that this game is about shooting people in the face. I see that life bar, and I think about the box art, with its haircut, its shotgun, its burning American flag . . .«

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Wie kaum ein anderes Spiel gewährt uns der raumschiffbasierte MMO-Sandkasten EVE-Online Einblicke in die Natur des Menschen. The Australian Job ist die unterhaltsame Geschichte eines kleinen Weltraumganoven:

The Australian Job: A 13 Billion Isk Heist

»I would start talking about high finance, stocks, and investments, using power-suit buzzwords I gleaned from an online business school study sheet, and everyone around me would nod up and down and agree. They considered me a sort of wizard, which I suppose taken literally in the sense of a wizard being a made up fantasy caricature, was completely accurate on their part.«

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Adventure-Legende Ron Gilbert schwelgte in Erinnerungen und skizzierte die Bedingungen, unter denen er heute ein neues Monkey Island entwickeln würde. Warnung: Kann Spuren von Konjunktiven und Wunschträumen enthalten:

If I Made Another Monkey Island…

»Let me say that again. There is no new Monkey Island in works and I have no plans to make one. I'm just thinking and dreaming and inviting you come along with me. Please your keep your hands inside the boat at all times. No standing or you might get wet.«

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Chris Priestman von Indie Statik ging der Frage auf den Grund, warum Spieleentwickler ihre Werke kostenlos zur Verfügung stellen. Dafür sprach er u.a. mit Locomalito, Sophie Houlden und Joshuah Riley:

Why Freeware?

»I publish as freeware for many reasons. Mainly, because I’m a crazy man who loves the freedom of publishing games in his own page, right when -and how- he wants. But also, to predicate a videogame scene that exists beyond industry boundaries, a videogame scene centered on the joy of playing.«

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RPS’ John Walker antwortete auf die teilweise haarsträubenden Allgemeinaussagen eines Artikels des PA Report zur Beziehung zwischen Inhalten und Werbung einer Website:

A Response To PAR’s Adblockers/Games Press Article

»But how that defines what you post is always the business’s choice, and Kuchera’s frequent inference in his piece that it automatically causes nefarious or unsightly content does not speak for me. If anything, at worst his article ends up being apologist propaganda for the sites that lazily rely on crude hit chasing, as if it were the only way.«

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Raph Koester eröffnete in einem offenen Brief an Leigh Alexander eine weitreichende Diskussion zu Games-Formalismus und -Definitionen, auf den neben Alexander selbst unter anderem Robert Yang und Mattie Brice reagierten:

[Headline is being processed right now]

»Games have had nothing to say for so long that I worry that we have collectively concluded that “saying something personal” is what makes them worthwhile art.«

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Und zum Anhören: Das einstündige Radiofeature “Wie Computerspiele Geschichten erzählen” von Christian Schiffer über digitales Storytelling und ein Medium auf dem Weg zur neuen und zugleich traditionsbewussten Form der Literatur.

Das war’s für diese Woche – bis nächsten Sonntag seid ihr wie immer eingeladen, uns eure Empfehlungen per Twitter oder Mail zukommen zu lassen. Mehr Empfehlungen, die es zum Teil nicht in unsere Auswahl geschafft haben, finden sich in unserem QUOTE.fm-Profil.

Danke an den Rest der Superlevel-Crew, die mich in einer verhältnismäßig stressigen Woche tatkräftig mit Texten und Zitaten versorgte.

Sämtliche Artikel sind übrigens in hübsch aufbereiteter Version zum Nachlesen für eure elektronischen Lesegeräte verfügbar. (Kindle / Epub) Viel Spaß beim Lesen!

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