Eigentlich ist es nicht meine Art, zuzutreten, wenn jemand bereits am Boden liegt, aber in diesem Fall stellen Enttäuschung und Fremdscham Ethik und Moral in den Schatten. Vorgestern ging zdf.kultur der ersten Episode von Pixelmacher an den Start. Das Konzept klingt interessant.
“Pixelmacher versteht sich als Entdecker auf einer großen, digitalen Spielwiese. Der Zugang ist weniger feuilletonistisch oder erklärend, als vielmehr verspielt, offen und provokant. Videospiel- und Netzkultur sind die zentralen Themen von Pixelmacher. Das junge Medium Spiel prägt zwar längst unsere Kultur, wird jedoch oft wenig beachtet. Pixelmacher gibt Einblick in die spannende Welt der Videospiele, abseits von bisher gängigen Bewertungskriterien. (…)“
Die halbstündige Sendung (ZDF-Mediathek) beginnt mit einer Berichterstattung über das Spiel Plants vs. Zombies, also einem so ziemlich genau zwei Jahre alten Titel, der inzwischen an jeder analogen und digitalen Ecke bis zum Erbrechen durchgekaut wurde. Das ist ungefähr so, als würde man einem langjährigen Pornodarsteller mittels Bienen und Blumen die Funktionalität seines Gehänges erklären wollen. Nun könnte man eine derartige Themenwahl durchaus entschuldigen, wenn die Macher denn in der Lage wären, charmant und gewitzt zu präsentieren. Leider hat man rasch das Gefühl, der Stock im Arsch sei dermaßen groß, dass besagtes Holzgewächs aus der Schädeldecke des Moderators ragt und sich um die Hälse der verantwortlichen Redakteure windet.
