Während ein saublöder Kartoffelsalat auf Kickstarter für Furore sorgt, werden schöne Indie-Projekte völlig übersehen. So wie Splee & Blog, ein vielversprechendes Tower Defense-Spiel von dem jungem Entwicklerteam Frame6.
Micha hatte letzte Woche Die Nacht der Spiele in der Media Design Hochschule in Düsseldorf besucht, eine Art Tag der offenen Tür, wo es nicht nur Vorträge zu sehen gab, sondern auch einige Studienprojekte. Vier Absolventen der MD.H haben sich zu Frame6 zusammengeschlossen und ihr erstes Projekt auf Kickstarter vorgestellt: Splee & Glob.
Schon der frei verfügbare Prototyp verfügt über viel Charme und tollen Ideen, doch das Projekt ist völlig untergegangen und scheint das Ziel auf Kickstarter nicht zu erreichen – frustrierend, wenn man bedenkt, dass ein ominöser Kartoffelsalat Weltberühmtheit erlangt hat. Micha hat sich deshalb den Game Designer Julian Reinartz geschnappt und mit ihm über das Projekt gesprochen. Im Gespräch schweifen sie zudem noch etwas ab und sprechen über die Entwicklerszene in Nordrhein-Westfalen.
Splee & Glob ist übrigens auch auf Steam Greenlight gestartet.
14 Kommentare zu “IM1051: Entwicklerinterview “Splee & Glob””
Ein Trackback zu “IM1051: Entwicklerinterview “Splee & Glob””
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Morgen,
ja da hat der Micha zu 100% Recht, es ist echt traurig, dass so eine Kampagne wie Kartoffelsalat machen so eine große Aufmerksamkeit geschenkt wird und dann noch zu 10000% überfinanziert wird und Projekte die wirklich eine Chance verdient hätten, sie dafür nicht bekommen…
Kickstarter tut sich sicherlich keinen Gefallen wenn sie solche Projekte durchgehen lassen und es wirkt auch nicht vertrauenswürdig und seriös…
echt schade Kickstarter
Und für euch hoffe ich natürlich das ihr vielleicht andere Wege findet euer Spiel zu finanzieren ! Steam mit Early Access ist schon ein guter Anfang und zeigt wie viel Potential drinnen stecken könnte.
mfg
Prinsee
Schönes Interview und ein tolles Projekt,
über das ich gerne eine News-Meldung auf gameplane.de veröffentlicht habe:
http://www.gameplane.de/2014/07/splee-glob-monster-defense-deutscher-kickstarter/
mfg
Daniel
für mich klingt es wie eine art Dungeon Defenders
und das finde ich genial
darum habe ich auch mal eben gepledged
auch wenn es nicht vielversprechend aussieht :(
Schade für die Entwickler das kickstarter für videospiele schon wieder vorbei ist. Höhrte sich alles sehr sympatisch an auch wenn ich leider absolut kein Interesse für tower defense aufbringen kann… ^^;
ich bedauere es sehr, dass dieses Projekt das Funding wohl nicht mehr schaffen wird, aber ich möchte noch ein paar Sachen zum Kartoffelsalat sagen.
Das ist modere Happening-Kunst! Das ist großartig!
Es ist genau so “sinnvoll”, auf einen Kartoffelsalat Geld zu werfen wie auf ein Spiel oder auf einen Podcast. Das macht alles keinen “Sinn” und man könnte immer etwas besseres mit dem Geld anfangen. Aber das ist ja das Schöne daran. Man kann auch einfach Blödsinn machen als erwachsener Mensch und keiner hält einen auf. Aber Menschen, die dem Kartoffelsalat Geld geben, sind dadurch ein Teil dieser Aktion, fühlen sich verbunden und freuen sich einfach an der Absurdität, dass CNN, New York Times und sogar Insert Moin (höhö) über “Ihr Projekt”, nämlich einem stinknormalen Kartoffelsalat berichten. Ich habe ebenfalls eine diebische Freude daran, Leuten zuzuhören, die sich ernsthaft über die Tatsache aufregen, dass dieser Salat Geld bekommt. (Nein, ich würde da persönlich auch kein Geld einwerfen, aber das sind vielleicht die schwäbischen Anleihen)
Ich mag solche Skurrilitäten und Web-Phänomene. Der Typ wollte 10 Dollar und macht jetzt eine Riesenparty mit über 60.000 Dollar und Live-Show und Kamerateams! Harhar, das ist so ein wunderbares Beispiel für modere Meme-Kultur und viralen Streu-Effekten! Über diesen verfickten Kartoffelsalat werden wir noch in 40 Jahren hören, wenn man an die Anfänge der Crowdfunding-Plattformen denkt und unzählige Doktor-Arbeiten darüber geschrieben worden sind.
Und das Argument, die Leute(tm) könnten ihr Geld doch auch lieber Bedürftigen geben statt einem Kartoffelsalat: That’s not the point. Das ist ein Totschlagargument. Und davon abgesehen: Wer sagt denn, dass nicht jeder Backer des Kartoffelsalats nicht auch ein SOS-Kinderdorf unterstützt oder für die Tafel spendet? Das weiß keiner und spielt auch keine Rolle.
PS: So, ich funde jetzt erstmal dieses Spiel. Vielleicht klappt’s ja doch noch.
Das kann man so nicht stehen lassen…. Bei diesem Thema bin ich ganz auf Michas Seite ! Dieser Kartoffelsalat ist ein Beispiel wie man es NICHT machen sollte und es wundert mich warum Kickstarter so etwas durchgehen lasst. Es schadet der Seite und dem Ruf enorm ! Manchmal frage ich mich welche Leute hierfür auch nur einen Cent geben, was denken die oder besser gesagt denken sie überhaupt irgendetwas wenn sie so etwas unterstützen. Es gibt so viele richtig richtig gute Leute da drausen die auf Kickstarter Projekte laufen haben und bekommen es nicht finanziert (Musik, Filme, Spiele, etc. !) und dann muss man so etwas trauriges mit ansehen.
Und wenn man den Entwickler von Splee and Glob zuhört wie er schon fast emotional rüber bringt, das sein Projekt es nicht schaffen wird und er eigentlich nur das sinnlose Geld vom Kartoffelsalat für sein Projekt benötigen würde. Tut mir leid aber wer so etwas gut findet lacht wahrscheinlich auch über Mutterwitze (war nur eine Annahme und ist nicht beweisbar ;) *g*)
Zum Abschluss sei noch gesagt, Micha ich bin ganz auf deiner Seite und du hast zu 100% Recht und es ist echt nur mehr traurig. (und mittlerweile gibt es gleich wieder 100e Nachmacher…..)
@Steak: Nur als kleinen Denkanstoß… Hast du irgendeinen wirklichen Hinweis darauf, dass auch nur ein Cent der für deiner Meinung nach hirnrissige Projekte ausgegeben wird sonst für ‘wertvolles’ verwendet würde?
Die Nachmacher verabscheue ich auch zutiefst. Und wäre der Kartoffelsalat mit Funding-Ziel 60.000 USD gestartet, hätte ich dafür auch kein Verständnis. Aber der Typ wollte 10 USD. Und hat NICHTS gemacht, was gegen die AGB von Kickstarter verstößt. Er hat ja nicht mal Marketing gemacht oder irgendwas falsches versprochen. Das haben die Medien schön alleine angekurbelt und sich immer weiter gegenseitig befruchtet.
Wunderbar.
@Daniel
naja man kann sagen, dass die Leute die für den Kartoffelsalat Geld ausgeben, auch für andere Projekte Geld investiert haben (nicht alle aber sicher ein Großteil) und die hätten auch sicher für andere Projekte Geld invesiert wenn auch nicht diese Summe… aber du wirst mcih wohl verstehen oder ? ein Kartoffelsalat wird erfolgreich finanziert und die Jungs hier von Frame6 bräuchten fast die gleiche summe und bekommen sie nicht, das tut einem einfach im Herzen weh…
@Manu
ja ich würde es halt wunderbar finden, wenn Medien auch mal andere Projekte so “bejubeln” würden :) es gibt so viele Talente die man auf Kickstarter fördern könnte, aber im Kartoffelsalat seh ich leider kein Talent^^ auser eine kluge (wenn auch nicht gewollte) Marketingstrategie^^ xD wenn man sie so bezeichnen könnte *gg*
LEAVE KARTOFFELSALAT ALONE!111!
Ich stimme Manuel da voll und ganz zu und verstehe nicht den Ärger um den Kartoffelsalat.
Es zeigt viel mehr, welche Eigendynamik das ganze hat. Es handelt sich ja hierbei auch nicht um den ersten Salat auf Kickstarter. Sucht auf Kicktraq einfach mal nach “salad” und wie viele Projekte es zuvor gegeben hat.
Man kann vermutlich sogar etwas aus dieser Sache lernen. Etwas, was ich bei einigen Projekten sehe, die sich selber als besonders “super” betrachten und bei denen es zB richtig viel kostet, dass man als Backer seinen Namen in das Spiel bekommt, oder ein Bild für einen angefertigt wird. So ein “Reward” wird aber erst interessant, wenn das Spiel eine entsprechende Anerkennung erfährt. Wenn der Schüler John Doe für 200$ ein Spiel entwickeln will, bei dem du für 50$ deinen Namen in das Spiel bringen kannst, dann hat das halt weniger Relevanz, als wenn das ein Project Eternity ist, über das jeder redet, jeder spielen wird und viele auch deinen Namen (oder Charakter oder whatever) sehen werden. Oftmals sieht man hier den Fehler, dass Nischenspiele für so etwas viel Geld verlangen. Das funktioniert aber eben erst, wenn das Spiel entsprechend “groß” ist. Wer ein kleines Spiel macht, darf für so etwas eben auch nur kleine Beträge verlagen.
Beim Potato Salad hingegen wird ab 3$ der Name im Video ausgerufen (was bei über 6000 Backern mehrere Stunden dauern dürfte). Das ist ein geringer Preis um ein “Teil von etwas größerem” zu sein. Klar, du kannst 3$ auch an einen Obdachlosen geben. Aber der Potato Salad reflektiert eben auch etwas dich selber, du kannst sagen “ich bin so verrückt und habe es gebacked”, was sicherlich auch zum Erfolg der Geschichte beigetragen hat. Es gibt ja sogar Größen wie Richard Garriott aka Lord British, die stolz verkündet haben, dass sie den Salat gebacked haben.
Umgehkehrt kann man auch denke ich zumindest teilweise damit erklären wieso Splee & Glob auf KS ein Misserfolg ist (oder werden könnte). Es ist nicht etwas, das einen repräsentiert, für das man sich einsetzt, in das man sich hineinsteigert.
Beim Backen eines Klassischen Rollenspiels würde ich persönlich eher auf Facebook teilen “hier, schaut mal, das sieht gut aus und braucht Unterstützung”, denn das Spiel reflektiert eben auch meine Person.
Das heisst aber nicht, dass ich nicht auch “casual” Spiele wie Bejeweled spiele.
Aber zum einen denke ich zu sehr “da gibt’s ohnehin noch mehr Spiele in der Art”, zum anderen würde ich aber auch nicht auf facebook teilen “Seht, dieses Match 4 / Tower Defense Spiel könnte interessant werden”, weil es mich nicht repräsentiert, weil ich weiss, dass die Leute um mich herum ähnlich denken und eher denken würden “Jetzt ‘promoted’ der aber auch jeden Scheiss”.
Das erklärt auch den Erfolg auf Steam um Gegensatz zu KS: Bei dem Spiel würde ich auf Steam vielleicht sagen “och yo…für 5€ würd ich mir das vielleicht angucken”, aber ich würde mir dann eben nicht die Mühe machen von der Steamseite aus nach Kickstarter zu gehen um es zu backen um dann über Monate den Fortschritt zu verfolgen. Dafür wäre ich einfach nicht genug “emotially invested” in das Spiel.
Hinzu kommt natürlich eine gewisse Willkür. Das Beispiel Kartoffelsalat zeigt sehr schön, auch in Abetracht der anderen Salate auf Kickstarter, wie viel der virale Effekt ausmacht, wie viel es ausmacht, dass auch TV und bekannte Personen so ein Projekt promoten -- und es ist ja auch nicht das erste mal.
Ich kann zB garantieren, dass das Splee und Glob Kickstarter Projekt ein voller Erfolg sein würde, wenn es von TotalBiscuit und Co promoted werden würde. Es kann zwei “gleichgute” Projekte geben, und so etwas wie ein Shoutout einer solchen Person kann den Unterschied zwischen einer Finanzierung von 80% und 140% ergeben (siehe zB Maia auf Kickstarter). Und wer würde heute Grimrock kennen, wenn Notch es nicht damals promoted und damit einen Hype ausgelöst hätte? Durch so einen Shoutout wäre Splee und Glob auf einmal eben nicht mehr das “eine Towerdefense Spiel zwischen vielen” (ganz unabhängig davon wie gut es nun ist, oder wie es sich designtechnisch unterscheidet) sondern es wäre auf einmal the next big thing -- das coole Spiel das Notch/Totalbiscuit oder wer auch immer auch cool findet.
Nicht ohne grund geht es in vielen KS Kommentaren darum wie man denn solche Personen dazu bewegen könnte, das entsprechende Spiel zu erwähnen. Bereits ein Twitter Shoutout ist für KS Gold wert -- gerade am Anfang, um das Rad in’s Rollen zu bringen.
Nochmal kurz zurück zum Kartoffel Salat: In einer TV Show in der der Ersteller der Kampagne eingeladen wurde, hat dieser über den Erlös erwähnt, dass er es für einen Wohltätigen Zweck spenden wolle, er aber noch nicht weiss, ob das aufgrund der Kickstarter-Regeln überhaupt möglich ist.
ja da muss ich Micha einfach zu 100% recht geben.
Kickstarter sollte eine Plattform für leute mit ideen sein und nicht so etwas… es ist echt traurig das so ein projekt untersützt wird und wirklich tolle ideen nicht mal eine chance haben…
vielleicht erkennt kicksstarter ja noch diesen Fail und behebt ihn schnell wieder ansonsten kommt KS (vor allem bei den Medien die nicht viel mit Games zu tun hat) sehr schelcht weg und wird nicht mehr ernst genommen…
mit solchen dingen kann sich kickstarter praktsich selbst aus dem rennen nehmen…
einfach nur traurig :(
Sorry, dass meine Kommentare irgendwie immer die Eigenart haben so lang zu werden. :P
Da macht man ein Kickstarter und die Leute funden Kartoffelsalat,
dann macht man ein Podcast und die Leute reden über Kartoffelsalat …
Spitze.
Auch wenn mich das Spiel jetzt nicht direkt anspricht, die Leute tun mir leid.