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Archiv: Tag „review“

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The Deer God: Und täglich grüßt das Murmeltier

Spätestens seit Walt Disney im Jahr 1942 mit seiner Bambi-Verfilmung weltweit kullernden Kinderaugen Tränen in die Augen trieb, ist das Verhältnis zwischen Mensch und Reh weithin als belastet bekannt. Blutdürstende Jägersleut schießen sich durch Wald und Wiesen, nehmen dankend alles entgegen, was ihnen vor die Flinte läuft, nur um ihre unerklärliche Mordlust zu stillen. (…)

Whispering Willows: Die Geister, die ich rief

Geisterhäuser sind spätestens seit dem Erkunden der Spencer Mansion im ersten Teil der Resident Evil-Reihe ein feststehendes Klischee in Videospielen. Es bietet sich auch einfach zu gut an, mit ihren klaustrophobische Gefühle erzeugenden, wie Labyrinthe konstruierten Flure voller unheimlicher Details, die entdeckt werden können. Eine düstere Atmosphäre und eine Geschichte voller Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. (…)

The Escapists: Pläne schmieden und Gitter biegen

Ich bin versucht, The Escapists als Antithese zu Prison Architect zu bezeichnen: Statt das perfekte Gefängnis zu erbauen, gilt es den perfekten Ausbruchsplan zu erdenken – und ihn anschließend durchzuführen. Auf rohe Gewalt oder gar Dynamitstangen sollte man hierbei aber verzichten. Die besten Ausbruchswerkzeuge sind am Ende immer noch herausragend funktionierende Synapsen sowie ein Hauch Kreativität. (…)

Darkest Dungeon: Gebrochene Helden

Ich war im Krieg und sah eben noch lebendige Körper durch die Luft fliegen. Ich habe mich in der radioaktiv verseuchten Wüste von herumliegenden Leichen ernährt und hunderte Male verwundete Gliedmaßen wieder zusammengeflickt, unzählige Autounfälle erlebt und steckte dutzende Male in unfreundlichen Verliesen mit abscheulichen Monstrositäten fest. Dass ich dennoch nachts ruhig schlafen kann, liegt daran, dass all diese Erlebnisse nicht real waren. (…)

Trash TV: Fernsehen macht dumm

Harald Schmidt kokettierte, als er noch relevant war, gerne mit dem Begriff “Unterschichtenfernsehen” und spielte damit auf die vermeintliche Verdummung an, die übermäßiger TV-Konsum mit sich führen sollte. Natürlich ironisch, denn seine Sendung lief ja selbst auf dem mit dem Ruf eher zweifelhafter Qualität belegten Privatsender Sat1. Die Harald Schmidt Show war vermutlich auch das letzte Mal, dass ich selbst wirklich fern sah. (…)

Phonopath: Lost and Sound

Leichte Zugänglichkeit ist bei Videospielen eine Tugend. Wie anspruchsvoll und komplex ein Spiel auch sein mag, der Einstieg sollte für alle zu meistern sein, die Lernkurve möglichst gleichmäßig steigen. Phonopath ist von diesem Ideal weiter entfernt als jedes andere Spiel, das ich kenne – und trotzdem ist es außerordentlich bemerkenswert: Phonopath ist ein Special-Interest-Titel, der sich hauptsächlich an Audiophile und SoundbastlerInnen wendet. (…)

Apotheon: Der gute Ton

Kratos‘ Rachefeldzüge durch den Olymp waren in erster Linie blutig, doch hinterließ er auch ein Ausmaß an Sachbeschädigung, das beim Anblick des jüngst erschienenen 2D-Action-Adventures Apotheon die wahre Tragödie seiner Taten darstellt. Wenn auf all den zerschmetterten Amphoren des von ihm durchstreiften Keramik-Outlets der altgriechischen Mythologie solch feinziselierte Pinselstriche Verwendung fanden, wie bei der grafischen Gestaltung dieses bildhübschen Titels, mag man sich den Verlust für die Kunstnachwelt gar nicht ausmalen. (…)

Disorder: Trauerarbeit

Etwa 5% aller in Deutschland lebenden Menschen haben eine Depression. Je nach Studie kann diese Zahl etwas variieren. Einschließlich undiagnostizierten Dunkelziffern, Menschen mit depressiven Phasen oder verschleiernden Begriffen wie “Burnout” dürfte die reale Zahl höher ausfallen. Und obwohl allein in Deutschland Millionen Menschen betroffen sind, öffnet sich der gesellschaftliche Diskurs nur langsam für das Thema, das für viele immer noch ein Tabu ist. (…)

Gute Zeitreisen, Schlechte Zeitreisen: Life is Strange – Episode 1

Mobbing, Sexting, Zeitreisen – willkommen im Küstenörtchen Arcadia Bay. Die 18-jährige Maxine “Max” Caulfield verlässt ihr wohlbehütetes Elternhaus in Seattle, um sich in ihrem einstigen Heimatort, den sie und ihre Familie vor fünf Jahren verließen, an der Blackwell Academy dem Fotografie-Studium zu widmen. Müsste ich Max in drei Worten beschreiben, würde ich sie als introvertiert, sensibel und talentiert bezeichen. (…)

Tales from the Borderlands: Welcome (back) to Pandora (again)

Als der erste Teil von Borderlands erschien, prahlte Entwickler Gearbox vollmundig damit, dass das Spiel über 17.750.000 verschiedene Waffen bereit hält. Kein Wunder: Die Kanonen werden prozedural generiert, der Schwerpunkt des Spiels liegt nicht zuletzt im Looten und Leveln, dem Auffinden immer neuer Gegenstände und dem ständigen Verbessern des eigenen Charakters. (…)