Superlevel

Hexcells Infinite: Ein Hexagon, die Hirnströme zu knechten

Hexcells Infinite

Selten habe ich aus Ehrfurcht heraus so lange auf einen Monitor gestarrt, bevor ich den ersten Zug gewagt habe. Mit Hexcells Infinite hat sich Matthew Brown als ein wahrer König des Level-Designs bewiesen. Es ist ein Geschenk an all jene, die dem Puzzle-Genre verfallen sind.

Das Spielziel von Hexcells Infinite ist simpel: Ganz nach dem alten Minesweeper-Prinzip gilt es, gelbe Hexagon-Felder aufzudecken. Während die blaue Felder-Gruppe die tatsächlich ‘gesuchten’ Felder darstellt, geben schwarze Felder Hinweise darauf, wo im näheren Umfeld sich die blauen aufhalten. Ganz im Gegensatz zum Windows-Klassiker wird das Spiel aber nicht beendet, wenn man ein Feld der falschen Kategorie zuordnet: Es steigt lediglich die Fehler-Anzahl, wodurch sich die Gesamtwertung verschlechtert. Einen Permadeath zu integrieren wäre auch vermutlich der Tod sämtlichen Spielspaßes in Hexcells Infinite gewesen, da es alles andere als ein gewöhnliches Mini-Spiel ist. Es ist eine Herausforderung an das logische Denkvermögen, die an dem Drang zur Perfektion nagt.

Hexcells Infinite

Der perfide Genius des Spiels liegt nämlich im Level-Design. Binnen weniger Level werden den Spieler*Innen neue Mechaniken vorgestellt. Zwei davon möchte ich mit dem Screenshot weiter oben im Text etwas genauer erklären: Am Rand des Levels sind verschiedene Zahlen zu sehen. Die schräg gelegene “5” an der linken Seite beispielsweise sagt aus, dass sich fünf blaue Felder in der von der “5” ausgehenden Diagonale befinden müssen. Oder nehmen wir die “{3}” oben im Zentrum. Dieser Hinweis zeigt an, dass sich drei blaue Felder in der unter dem Hinweis liegenden Spalte befinden müssen – allerdings in einer zusammenhängenden Reihenfolge à la ooooXXXoo! Und die “-2-” gleich daneben? Mit ihr ist gemeint, dass sich zwei blaue Felder in der Spalte entdecken lassen, die aber durch mindestens ein schwarzes Feld voneinander getrennt sind, also oooXoXoo.

Was hier in Textform nur schwierig zu beschreiben ist, wird im Spiel selbst schnell klar. Hexcells Infinite ist erstaunlich gutes Design, das bis zum letzten Zug durchkonzipiert wurde. Daher kann ich euch allen wirklich nur empfehlen, den zerknüllten Fünf-Euro-Schein in der Geldbörse Matthew Brown gleich hinterherzuschmeißen und sich selbst der obsessiven Knobelei hinzugeben. Hexcells Infinite ist wundervoll.

5 Kommentare zu “Hexcells Infinite: Ein Hexagon, die Hirnströme zu knechten”

  1. Bert
    1

    Volle Zustimmung.
    Zur Feier anlässlich des Releases von Hexcells Infinite habe ich alle drei Teile nochmal an einem Wochenende komplett fehlerfrei durchgespielt.
    Das war die größte Errungenschaft meines Lebens und ich liege seitdem abends wach mit dem Wissen, dass alles, was jetzt noch kommt, nicht mehr der Rede wert ist.

  2. Ferusilma
    2

    Hatte das Spiel mit seiner Kombi aus Nonogrammen + Minesweeper schon länger im Blick gehabt, wusste aber bisher nicht, ob sich der Kauf auch wirklich lohnen würde. Nun scheint das restliche Faulsein-Wochenende aber doch noch mit neuem Puzzle-Nachschub gerettet zu sein, um sich wenigstens etwas produktiv und intelligent fühlen zu können.

    Danke, ihr mitteilungsbedürftigen Gehirnzellen!

  3. Christoph
    3

    World 6. Mein Hirn ist Matsch. Muss weiterspielen.

  4. Hendrik Thiel
    4

    Durch ein Update ist es nun für jedermann möglich, Custom Levels als plaintext zu erschaffen. Wie das funktioniert erfahrt ihr hier:
    http://www.reddit.com/r/hexcellslevels/

    Da kann man sich auch schon die ersten Mappacks schnappen.

  5. Kevin
    5

    Das Spiel ist wirklich klasse, aber ich habe das Gefühl entweder bin ich dumm oder die Spielmechanik inkonsistent. Zusammenhänge in einer Reihe ignorieren Unterbrechungen in der Reihe, Trennungen aber nicht. Ebenso meine ich einen Bug gefunden zu haben wenn man die linke markierte Reihe anschaut: http://puu.sh/cybMg/2ac2477451.jpg
    Ich spiele jetzt aber trotzdem weiter.

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