Superlevel

The Yawhg

“The Yawhg, It’s almost here. Almost, almost…”

Der Holzfäller wurde von einem Werwolf gebissen und zerstörte das Krankenhaus, die endlosen Feiern der Adligen stürzten sie in den Alkoholismus und die Jägerin begann nach einem Dämonenangriff im Wald eine Ausbildung zur Zauberin. The Yawhg ist eine Multiplayer-Geschichtenmaschine. Bis zu vier Spieler steuern die Geschicke von vier Charakteren in einer namenlosen Fantasy-Stadt. Sie haben sechs Wochen Zeit, um sich auf die Ankunft des Yahwg vorzubereiten.

Als “Spiel” (was auch immer das heißen mag) ist The Yawhg nicht besonders spannend. Es besteht aus einer Karte der Stadt und Symbolen der Figuren, die sich durch die Stadt bewegen. Jede Woche suchen sich die Spieler einen Arbeitsplatz und können dort eine von zwei Aktionen ausführen: In der Taverne wird gesoffen oder gekellnert. In der Arena gekämpft oder gewettet. Jede Woche gibt es zudem Zufallsereignisse: Werwolfattacken, Attentate, Geister. Über den Ausgang dieser Ereignisse entscheiden die Charakterwerte der eigenen Figur, die im Laufe der sechs Wochen im Spiel sinken oder fallen.

Bahnbrechend ist The Yahwg mit diesen Spielmechaniken natürlich nicht. Es ist eine Mischung aus einer Visual Novel und einem vereinfachten Rollenspiel. Seine Wirkung entfaltet es nur, wenn man sich gemeinsam mit Freunden um den Bildschirm versammelt.

Zu viert haben wir die Ereignisse, die The Yawhg ausschließlich über statische Comiczeichnungen und Textfenster kommuniziert, mit eigenen Ideen ausgefüllt. Den Charakteren, die sich anfangs nur visuell voneinander unterscheiden, haben wir trotz oder gerade wegen der einfachen Spielmechanik durch Gespräche untereinander selbst Leben eingehaucht. Unsere Charaktere waren gerechtigkeitsliebende Vampirsuperhelden, verrückte Magier und noble Alkoholiker. The Yawhg ist ein Spiel, das von der Interaktion zwischen seinen Spielern lebt. Dieser Ansatz erinnert eher an Indie-Pen-and-Paper-Rollenspiele wie das grandiose Fiasco statt an Videospiele.

The Yawhg zeigt damit, wie wertvoll eine Outsider-Perspektive auf Spieleentwicklung sein kann. Entstanden ist es als Kollaboration zwischen der (fantastischen!) Comiczeichnerin Emily Carroll und Entwickler Damian Sommer während des Comic VS Games Jams beim besten Comicfestival der Welt, dem Toronto Comic Arts Festival. Carrolls verspielte Bilder, die Musik von Ryan Roth, der für sphärische Sitar-Klänge in Starseed Pilgrim gesorgt hat, und die Gespräche, die The Yawhg fördert, machen es zu einem einzigartigen Spiel.


Wer Emily Carroll, Ryan Roth und Damian Sommer unterstützen möchte, stimmt für The Yawhg auf Steam Greenlight.

2 Kommentare zu “The Yawhg”

  1. Clopin
    1

    Will mir das Spiel nun holen. Kann mir jemand sagen, am besten aus eigener Erfahrung, ob der Multiplayer Lokal oder online ist? Aus dem Artikel, welcher mich total heiß auf das Spiel gemacht hat, konnte ich das leider nicht rauslesen.

  2. mandaya
    2

    Lokal, Hotseat -- ist wie ein Brettspiel vor demselben Rechner.

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