Superlevel

Unmechanical

Unmechanical ist so alt, es war sogar schon im Radio, so alt ist das. Tatsächlich ist das kleine Puzzle-Spiel um einen knuffigen Roboter schon vor einer Weile erschienen, was seiner Qualität aber keinen Abruch tut. Klar, Indie-Spiele mit Rätseln und Robotern sind vielleicht nicht das kreativste Feld, aber Unmechanical ist ein Spiel, das die anderen mit einer Sache trumpft: Abwechslungsreichtum.

Als putziger Roboterkopf mit Propellerantrieb auf dem Kopf und magnetischem Hintern, werden Spieler am Anfang in ein Gewölbe gesaugt, halb Maschine, halb uraltes Monster. Um wieder an die Oberfläche zu gelangen, muss das kleine Maschinenwesen — Überraschung — eine ganze Menge Rätsel lösen. Zur Hilfe steht dabei nur der magnetische Hintern, mit dem Objekte angehoben und herumgetragen werden können.

A-ha! Hier geht es wie in gefühlt 97% aller Indie-Spiele um Physik-Rätsel. Kisten stapeln und so.” Das dachte ich mir zumindest und konnte nicht ganz nachvollziehen, warum etwa John Walker in so hohen Tönen von diesem Spiel spricht. Aber Unmechanical benutzt den Magnethintern nicht als den Mittelpunkt des Spiels — es ist nur Werkzeug, um eine Vielzahl von Rätseln zu ermöglichen.

Tatsächlich gehören Kistenrätsel zum geringsten Teil des Programms. Stattdessen muss der Roboterkopf mit Spiegeln Laserstrahlen umleiten, oder Strom von riesigen Glühbirnen anzapfen, um verrostete Türen zu bedienen. Oder auch einfach mal Schlagzeug-Rhythmen nachspielen. Oder Farbsysteme begreifen.

Unmechanical ist weniger Portal oder Q.U.B.E. als Professor Layton. Das ist ein ziemlich toller Ansatz, der nur noch weiter betont wird von der bedrückenden, düsteren Atmosphäre der Innereien des Maschinenwesens.

Das Lob der Kollegen ist absolut gerechtfertigt, es handelt sich hier um einen abwechslungsreichen, wunderschönen Rätselkasten. Dabei wäre all die Mühe gar nicht so nötig gewesen. Mit dem magnetischen Roboterhintern hatte Unmechanical meine Sympathie schon von Anfang an.

Unmechanical (PC) gibt es inklusive einer Demo über Steam für 8,99€. Den tollen Soundtrack gibt es auch einzeln auf Bandcamp. Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite.

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