Die Prinzessin rettet den Prinzen! Das JRPG von Imageepoch hat einen verdammt coolen Aufhänger und beginnt vielversprechend, bleibt aber aufgrund vieler Unzulänglichkeiten auf der Stelle stehen und resultiert in einem unbefriedigenden Rollenspielerlebnis. Sehr schade.
Der japanische Entwickler Imageepoch ist eigentlich durch seine schönen Spiele auf mobilen Geräten bekannt geworden, umso gespannter war die Fangemeinde, als Time and Eternity angekündigt worden ist, dass mit seinem klassischen, handgezeichnetem Grafikstil für Interesse sorgte. Doch die Enttäuschung war groß, als das Spiel endlich erschien: Kritiker auf der ganzen Welt bezeichneten das Werk als eines der misslungensten JRPGs dieser Generation.
Dabei beginnt das Spiel ungewöhnlich und bricht mit JRPG-Konventionen: Man gibt einem Prinzen einen Namen und als dieser auf seiner eigenen Hochzeit getötet wird, übernimmt die Verlobte die Hauptrolle und versucht ihren Geliebten zu retten, indem sie durch die Zeit reist und für den Mord verantwortlichen Ninja-Clan bekämpft. Es muss nicht schon wieder eine Welt gerettet werden, und man ist nur mit der Protagonistin statt mit einer wild gemischten Party unterwegs. Micha war deshalb skeptisch und wollte wissen, ob das Spiel wirklich so schlecht ist, und hat sich den Experten Tim von Jpgames.de eingeladen.
2 Kommentare zu “IM805: Time and Eternity”
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Ich glaub, bei einem Prozent liegt nicht mal die Zielgruppe, die echt richtig viel Spaß bzw. Unterhaltung aus dem Spiel ziehen kann. Das wird dann schon ´ne deutlich höhere Zahl sein.
Vor allem in der Manga-/Anime-Szene hat sich diese Art des belanglosen Versatzstück-Potpourries in den letzten Jahren stark durchgesetzt. Story: scheißegal. Charakterfeinschliff: scheißegal. Innovation: scheißegal.
Motivationsbasis, sich solchen Stoffen zuzuwenden, ist dann eher das eskapistische Potenzial, dass man sich superseicht berieseln lassen kann. Viele einfach gestrickte Gags. Z.B. jemand zieht ´ne superdeformierte Fresse, jemand fällt hin, jemand sagt was Dummes und jemand anderes reagiert übertrieben böse darauf.
Deswegen gibt´s wohl auch in letzter Zeit recht viele erfolgreiche dahinplätschernde Slice-of-Life-Titel.
Vom Anspruch her kommen solche Sachen dann eher einem Porno nahe. Aber das is ja auch nix Schlimmes. Hauptsache, es erfüllt für die Zielgruppe seinen Zweck.
Nur für Quereinsteiger, die nicht wissen, worauf sie sich da einlassen, isses halt echt schade.
Ich bin etwas verwundert, dass in dem ganzen Cast kein einziges Mal das Wort “Sexismus” fiel. Denn nach meiner kurzen Zeit mit dem Spiel, fällt mir neben der berechtigten Kritik an der sparsamen Animation und der Abwechslungsarmut kaum ein so gravierender Kritikpunkt ein. Wahrscheinlich ist das bei Spielen und Anime dieser Art so üblich, aber für mich waren so gut wie alle Charaktere eine Ansammlung von üblen (Gender-)Klischees. Richtig übel.