Tropes vs Women: Die strategische Verhüllung des Allerwertesten
Auch wenn es der Titel des neuesten Videos aus Anita Sarkeesians „Tropes vs Women in Video Games“-Reihe vermuten ließe, driftet das Ganze am Ende dann doch nicht ins ungewollt Satirische ab. Die strategische Verhüllung des Podexes wirkt dann auch zunächst wie ein ziemlich herbeigeführter Untersuchungsgegenstand, doch die nicht zu unterschätzende Wirkung der zwei Hinterbäckchen – gerade in Bezug auf das Missverhältnis von weiblichen und männlichen Exemplaren in Spielen – wird in nur wenigen Minuten recht anschaulich verdeutlicht.
“These carefully crafted choices developers make about camera angles and clothing significantly impact how players think about and relate to these characters.”
Es ist seltsam, dass so etwas Banales wie Ärsche in Videospielen überhaupt thematisiert wird, doch durch diese Konzentration auf ein einzelnes, von beiden Geschlechtern geteiltes Körpermerkmal, ergeben sich erstaunliche Unstimmigkeiten bei der Charakterzeichnung von weiblichen und männlichen Spielfiguren. Auf der einen Seite das sexualisierte Körperliche, das den Fokus von sonstigen Wesenszügen nimmt, auf der anderen Seite die Maskierung des Körperlichen zugunsten der mit dem bloßen Auge nicht sichtbaren, inneren Merkmale. Klar, dass dies abermals nicht für alle Spiele gelten kann und die gezeigten Beispiele handverlesen sind, doch ein gewisses Muster ist dennoch kaum zu verkennen. Und wer trotzdem noch Zweifel hat, dass die übermäßige Präsentation eines Popöchen von allen anderen Dingen ablenkt, kann ja mal überlegen, was ihm sonst noch so zu Kim Kardashian einfällt.