Archiv: #random encounters
In der Reihe „Random Encounters“ stellt Nina Kiel regelmäßig neue wie alte
Spiele vor, die sich dem Sex verschrieben haben. Spiele- und Linktipps werden
jederzeit gerne per E-Mail entgegengenommen.
In der Reihe „Random Encounters“ stellt Nina Kiel regelmäßig neue wie alte
Spiele vor, die sich dem Sex verschrieben haben. Spiele- und Linktipps werden
jederzeit gerne per E-Mail entgegengenommen.
Obscura hat sich das denkbar passendste Pseudonym ausgesucht, denn viel ist über die Spieleentwicklerin nicht zu erfahren. So sehr man auch forscht, stolpert man über kaum mehr als ihre US-amerikanische Herkunft und ihre Stimme, auf Nachfrage schickt sie anstelle eines Fotos das Comicportrait eines Charakters aus ihrem Spiel Coming Out On Top. (…)
„Charm every woman and get her desperate to be with you”, so lautet das Verspechen von Dating Lessons, einer VR-App der russischen Firma Cerevrum Inc. Offiziell heißt es, dass die Lern-App dazu gedacht sei, schüchternen, heterosexuellen Männern zu neuem Selbstbewusstsein und bisher ungekannten Erfolgen beim Dating zu verhelfen. (…)
Als Christine Love auf meine Interviewanfrage reagiert, ist sie spürbar gestresst – und das ist kein Wunder, hat sie doch erst Ende Oktober ihr neues Spiel Ladykiller in a Bind veröffentlicht und ist seither kontinuierlich damit beschäftigt, Updates zu veröffentlichen. Nach Analogue: A Hate Story und Hate Plus handelt es sich dabei um die vorerst letzte und schon jetzt erfolgreichste Visual Novel der jungen Autorin und Programmiererin. (…)
Sexting ist eine äußerst komplizierte Angelegenheit. Feinste Nuancen entscheiden zwischen einem anregenden Libidotango und peinlichem Erotikromangephrasel. Unterstützung bei dieser schwierigen Aufgabe verspricht jedoch glücklicherweise der Sext Generator 2015 mit seinen bis zu 4.840 zufallsgenerierten Zeilen für heiße Abende zu zweit, dritt oder zehnt. Ich habe die vielversprechende Software für euch einem viertelstündigen Intensivtest in freier Wildbahn unterzogen. (…)
Nina Freeman hat eine beeindruckende Karriere hingelegt: Nachdem die heute 26-jährige US-Amerikanerin 2012 erstmals das digitale Spiel anstelle der Poesie als Ausdrucksform gewählt hatte, dauerte es lediglich zwei weitere Jahre, ehe ihr der Durchbruch gelang. Mit How Do you Do It, einem Game-Jam-Spiel, das sie zusammen mit Emmet Butler, Joni Kittaka und Decky Coss entwickelte, verewigte sie sich prompt auf diversen Bestenlisten – vor allem solchen, deren Schwerpunkt Sex und Intimität in Spielen war. (…)
Der Sternenhimmel ist eine Projektionsfläche für menschliche Sehnsüchte. Blicken wir in die Nacht empor, werden aus den unvorstellbar weit entfernten Gaskugeln wie von Zauberhand Hasen, Götter und Prognosen für unsere glückliche Zukunft. Doch was sich in schöne, kompakte Formen pressen lässt, ist selten ein genaues Abbild der Wirklichkeit.
No Stars, Only Constellations ist Robert Yangs erstes Spiel seit langem, das sich nicht explizit um Sexualität dreht. (…)
Alleine sein auf einem Kreuzfahrtschiff voller schnöseliger Privatschulabsolvent_innen? Was ohnehin schon genug Stoff für Albträume bietet, entwickelt sich für die blonde Rebellin „The Beast“ schnell in eine noch bedrohlichere Richtung. Schließlich muss sie die siebentägige Reise anstelle ihres Zwillingsbruders bestreiten und den selbstverliebten, an latentem Größenwahn leidenden Kotzbrocken so glaubwürdig wie möglich verkörpern, um nicht aufzufliegen. (…)
Essen, pinkeln, zähneputzen: Seitdem die Sims vor 16 Jahren das Licht der Welt erblickten, gingen sie stets einem ganz gewöhnlichen Alltag nach, der von unserem gar nicht so sehr abweicht. Spürbar anders ist nur der Umgang mit nackten Körpern – ganz besonders, wenn diese im Schlafzimmer aufeinandertreffen. Mit dem Erscheinen des ersten Spiels erwachte daher auch eine engagierte Modder-Gemeinschaft zum Leben, die nackte Sims von Pixelbalken und ihren Sex von der kinderfreundlichen Verhüllung durch dicke Bettdecken befreiten. (…)
Manchmal muss man sich einfach wundern. Anlässe gibt es dafür zweifellos viele auf der Welt und nun ist es die mangelnde Kreativität der sonst so pulsierenden Fanfiction-Szene. Die nämlich hat es bislang sträflich versäumt, die logische, romantische Verbindung zwischen dem Schauspieler Dwayne “The Rock” Johnson und einem seiner steinernen Namenspaten herzustellen, sodass der US-amerikanische Spieleentwickler Kevin Roark Jr diese unerträglich klaffende Lücke mit seinem semi-interaktiven Werk The Rock and The Rock schließen musste. (…)
Dass es bis heute relativ wenige Spiele gibt, in denen Bi-, Homo- oder Transsexualität dargestellt, geschweige denn gut durchdacht thematisiert wird, ist keine sonderlich revolutionäre Erkenntnis. Neu hingegen sind gleich zwei Online-Archive, die Titel auflisten, in denen vielfältige Sexualitäten eben doch Erwähnung finden oder sogar ausführlich verhandelt werden.
Queerly Represent Me wurde von Alayna Cole ins Leben gerufen, um als Nachschlagewerk sowohl für Forscher_innen als auch für Spieler_innen zu dienen. (…)
Langsam fährt er mit seinen starken Fingern über meine bebenden Lippen und signalisiert mir auf die denkbar charmanteste Art, endlich still zu sein. Auch hier, auf diesem riesigen Fluss, fühle ich mich beobachtet, sitzen wir doch auf dem offenen Deck des kleinen Fischerbootes, von allen Seiten einsehbar. Doch Aléjandro lässt sich nicht beirren, weiß um meine aufschäumende Sehnsucht, die sich ebenso wenig zähmen lässt wie die Gischt, deren brachiale Gewalt sich an einem nahegelegenen Felsen entlädt. (…)
“Vorsätze sind dazu da, gebrochen zu werden”, lautet das vorgeschobene Credo jener, die sich alljährlich vornehmen, alte Laster abzulegen und ebenso oft an den selbst gesteckten Zielen scheitern. Da wird nach einem Monat doch wieder die erste Zigarettenschachtel klammheimlich aus dem Automaten gezogen, die eben erst verkaufte Fritteuse ersetzt oder der Kontakt zu den Eltern auf die allerallerwichtigsten Feiertage verschoben. (…)
Schritte im Flur, die Tür fällt zu. Langsam fährt das Auto über den Kiesweg und durch die Einfahrt, das Motorgeräusch wird leiser. Sie sind weg, endlich. Ich halte den Atem an, schaue wieder und wieder unsicher aus dem Fenster. Nach minutenlangem Ausharren schleiche ich langsam die knarzenden Treppen hinauf, öffne vorsichtig die Zimmertür und steuere, nach einem letzten prüfenden Blick über meine Schulter, zielstrebig auf den Computer zu. (…)
Ich habe in den letzten 60 Sekunden 126 Menschen geküsst. Und dabei fünfmal meine Geschlechtsidentität gewechselt. Was selbst dem ambitioniertesten und flexibelsten Knutschkünstler im Alltag kaum gelingen dürfte, lässt das treffend betitelte Kissing Time spielend leicht erscheinen. Zu Beginn würfelt der kurze, rasante Arcade-Titel ein Geschlecht sowie eine von drei sexuellen Orientierungen aus. (…)
Nicht viele Spiele vereinen eine derart loyale und passionierte LGBTQI*-Fanschar hinter sich wie Dontnods Life Is Strange. Bereits nach dem Erscheinen der ersten Episode im Januar des vergangenen Jahres tauchten zahlreiche Fotos von Cosplayer_innen, detailverliebte Fanfiction-Episoden sowie Illustrationen auf, deren Fokus oft auf angedeuteten oder erfundenen Romanzen zwischen den Charakteren des Spiels lag. (…)