Aqua Kitty – Milk Mine Defender

aqua kitty

Aqua Kitty – Milk Mine Defender erzählt die bewegende Geschichte nautischer Katzen, die sich aufgrund einer plötzlichen Milchknappheit dazu gezwungen sehen, nach genau diesem wertvollen Rohstoff – MILCH – auf dem Meeresboden zu bohren. Dazu überwinden sie ihre naturgegebene Angst vor dem Wasser und müssen sich gegen allerlei mechanisches Seegetier mit Hilfe eines laserfeuernden U-Bootes zur Wehr setzen. Hier hören die Erklärungen im Spiel auch schon auf und was bleibt, ist ein 16bit-Retro-Shoot’em-up, das bereits seit einiger Zeit im XBOX Live Marktplatz und bei Playstation Mobile erhältlich ist — und das nun möglichst auch grünes Licht für Steam erhalten soll.

Das Gameplay selbst ist auf die simpelsten Genregeflogenheiten reduziert, so dass es dem originellen Plot leider eine recht biedere Präsentation folgen lässt. Es gibt eine Standardkanone, eine stärkere zum Aufladen und Power Ups schwimmen natürlich auch in den Untiefen des milchreichen Ozeans. Dazu eine recht überschaubare Auswahl an Gegnern, die alle eher aussehen wie kleine, flugunfähige Raumschiffe und nicht wie mir bekannte Meeresbewohner. Das passt aber auch irgendwie zur mäßigen Gesamtoptik des Spiels, denn die Katzen erkennt man schließlich auch nur mit einer gehörigen Portion Pixelfantasie. Mit etwas Abstand zum Monitor kann man es so kaum noch von der gängigen Weltraum-Ballerei eines R-Types unter Wasser unterscheiden, nur mit weniger Effekten und begleitet von ständigen Mautztönen. Diese kommen immer dann aus den Lautsprechern, wenn einer der felinen Minenarbeiter von einer Roboterqualle an die Oberfläche gezogen wird. Die können das nämlich gar nicht ab, wenn man da unten bohrt.

httpv://youtu.be/wz_VF3Bpnos

Hinter dem etwas drögen Spielgefühl verbirgt sich somit vielleicht sogar ein gewaltiger sozialkritischer Unterton. Aqua Kitty ist eine moderne Fabel, die uns vor Augen führt, wie wir durch immer drastischere Tiefseebohrungen die unvergleichliche Schönheit und Vielfalt unserer Unterwasserwelt zerstören, bis statt reichhaltigem Leben nur noch tote Maschinen unsere Weltmeere bevölkern. Was der Katze die Milch, ist dem Menschen das Öl. Es ist also an der Zeit, über Alternativen nachzudenken.

Auch und vor allem zu Aqua Kitty, welches trotz bewährter Indie-Zutaten wie Pixelgrafik, albernem Setting und Chiptune-Soundtrack nur ein blasses Abziehbild seiner Urahnen bleibt. Aber die sind ja auch schon so lange tot, dass ihre leiblichen Überreste längst zu nährstoffreicher Vollmilch in den Untiefen unserer Meeresböden geronnen sind.