Cathode Raybots

Cathode Raybots

“Our old TVs have returned from being scuttled into space and they have made a sport out of killing humans!”

Ich hab’s ja schon immer aus den stählernen Schluchten meines heimischen Technologie-Schrottbergs geschrien: Irgendwann würde uns das achtlose Entsorgen alter Fernseher, Mikrowellen und VHS-Rekorder noch zum Verhängnis.

Mit Cathode Raybots werfen Tom Fulp, seines Zeichens Newgrounds-Gründer und die Hälfte von The Behemoth, sowie Illustrator Johnny Utah den Spieler mitten ins Geschehen eines futuristischen Krieges zwischen Menschen und ausrangierten Röhren, die sich vom Weltraummüll irgendwie zu gnadenlosen Kampfmaschinen weiterentwickelt haben. Vielen Dank auch, Ferdinand Braun!

In Form klassischer 2D-Plattformer-Action gilt es, der Kathodenstrahl-Gefahr in mehr als 60 Levels mit Laserpistole und Flammenwerfer die Röhre zu polieren – Die Einzelkämpfe zwischen Mann und Maschine laufen dabei wie Bosskämpfe ab und erinnern in erster Linie an Megaman und seine Widersacher.

Die bemerkenswerte Besonderheit an Cathode Raybots ist seine Aufspaltung in zwei völlig unterschiedliche Spielmodi. Während man in der Rolle des menschlichen Sci-Fi-Kriegers damit beschäftigt ist, Bewegungsabläufe der fiesen Flimmerkisten zu studieren, zu hüpfen und wild auf viereckige Feinde zu ballern, funktioniert die Raybots-Hälfte als Level-Editor, in dem eigene Bots mit individueller Umgebung, Verhaltensweise und optischer Erscheinung gestaltet werden können.

Das spaßige Gefecht auf Kosten ausrangierter Unterhaltungselektronik sieht nicht nur hervorragend aus, sondern wird auch von einem gewaltigen Soundtrack mit Monsterbass und Elektrochaos untermalt und mit der richtigen Portion akustischer Power verfeinert.

Kaum auszudenken, welches Unheil uns bevorstünde, würden sich Betamax, HD-DVDs und die fünf verkauften PS Vitas in ferner Zukunft als gigantische Technoschrott-Megazords formieren, um die Menschheit zu unterwerfen. Aber hey, bis dahin ist Cathode Raybots hervorragendes Training.