Foiled

Foiled

“Think Super Smash Bros meets Nidhogg.”

Ich drehe meinen Bildschirm zur Seite, stürme aus dem Zimmer und setze mich unter eine Decke neben die Couch. In naiver Freude wollte ich das Duell-Spiel Foiled mit meiner Freundin teilen, nur um festzustellen, dass Iris das Spiel ein unbarmherziges Monster ist, das zu erbitterten Degenduellen führt, die nur mit List und Bösartigkeit zu gewinnen sind. Ich beiße in die Decke.

Foiled

Wie viele gute Duell-Spiele hat Foiled simple Regeln: Zwei Pixelfiguren bestreiten in kleinen, zweidimensionalen Arenen eine Mischung aus Rugby und Fechten. Jeder Kämpfer hat einen Degen, der nur zwei mögliche Angriffe zulässt. Wer hüpft und nach unten schlägt, führt einen Sturzflugangriff aus, um den Gegner aufzuspießen. Das wird mit einem simplen Schlag nach oben abgewehrt. Stoßen beide Spieler frontal zusammen, prallen ihre Degen mit einem befriedigenden SPROING voneinander ab und beide Spieler werden einen Schritt zurückgestoßen. Wer einen Treffer landet, schmeißt den Gegenspieler für kurze Zeit aus dem Spiel und trägt eine ballförmige Seele mit sich, die in begrenzter Zeit in ein Tor gebracht werden muss. Wer mit der Seele in der Hand erledigt wird, verliert den Ball und wer genug Seelentore schießt, gewinnt.

Die einfachen Regeln führen zu einer großartigen Dynamik. Wer zu viel auf den schnellen Sturzflug setzt, riskiert eine Abwehr mit dem Schlag nach oben. Wer einen Seelenball mit sich trägt, muss mit einem Hinterhalt vom Gegenspieler rechnen. Wer zu lange wartet, verliert. Und wer den Rücken zum Gegner dreht, wird mit dem Degen durchstoßen. Jede Bewegung muss sitzen, Entscheidungen müssen in kürzester Zeit getroffen werden. Dass das so gut funktioniert, ist dabei gar nicht so erstaunlich: Zwar ist Foiled das erste Projekt von Gabe Cuzzillo, mit QWOP-Erfinder Bennett Foddy hat Cuzzillo aber den bestmöglichen Mentor.

Im Gegensatz zu Samurai Gunn, TowerFall oder Nidhogg braucht Foiled weder IGF-Jurymitgliedschaft, Vlambeer-Freunde oder eine Ouya, sondern nur einen PC. Und einen Spielepartner aber vielleicht nicht Iris. Ich sitze übrigens immer noch unter der Decke.