GBJam 2: Burning Horizon
Das Gute am Weltraum ist ja vor allem, dass er keinen Widerstand leistet. Egal, ob in Gradius oder R-Type: Wer ein Raumschiff durch den luftleeren Äther des Alls bewegt, hat es nur mit fiesen Aliens zu tun, nicht jedoch mit physikalischen Widerständen der Umwelt. Das Raumschiff lässt sich exakt steuern, folgt jedem Tastendruck sofort und die Bewegung endet, sobald der Spieler die Taste wieder loslässt. Weil der Schwierigkeitsgrad klassischer Shoot’em-ups einigen Masochisten wohl noch zu leicht ist, hat Entwickler Arcane Tower für den GBJam Burning Horizon aus der Taufe gehoben. Nie war ein Fluggerät in einem 2D-Spiel schwerfälliger.
In Burning Horizon steuere ich kein stromlinienförmiges Superraumschiff, sondern einen dicken Bomber, eine fliegende Festung. Deshalb kann ich auch nicht nur geradeaus schießen, sondern zusätzlich in einem kruden Winkel Bomben abwerfen, was vor allem deshalb nützlich ist, weil sich auf dem Boden diverse Flugabwehr-Geschütze tummeln, die mir nach meinen wenigen Leben trachten. Besagte Leben sind so kostbar wie schnell verwirkt. Es dauert keine Minute, bis ich meine Kriegsmaschine das erste Mal aus Versehen in feindliches Feuer lenke.
Bei Burning Horizon geht es vor allem darum, die Bewegungen des Gegners vorauszuahnen. Das ist in einem Shoot’em-up leider jedoch so gut wie unmöglich, weshalb schieres Auswendiglernen wohl der beste Lösungsweg ist. Wer diese Geduld hat, wird mit einem Spiel belohnt, das es als Game Boy-Titel auf dem Pausenhof zu bescheidener Berühmtheit gebracht hätte. Einfach nur, weil sich vortrefflich und allgemeingültig darüber philosophieren lässt, wie welche Spielsituation am besten zu lösen ist.