GBJam 4: Dead Knight – Pocket Edition
Unter allen Videospielgegnern sind Skelette die Loser. Sie tauchen oft schon im ersten Level auf, lassen sich mit wenigen Schlägen besiegen und haben vermutlich auch keine Freunde. Abgesehen von den anderen Skeletten vielleicht. Überhaupt ist recht unklar, wie sich all diese Knochen aufeinander halten. Muskeln können es ja nicht sein, die würde man schließlich sehen. Durch pure Statik und Reste von Gelenkschmiere zusammengehalten stolzieren diese verfluchten Seelen also durch die Gegend und warten nur darauf, von irgendeinem He-Man-Verschnitt in Stücke geschlagen zu werden. Traurig.
Wie sich das anfühlt, können Computerspieler jetzt nachfühlen: In Backterrias GBJam-Beitrag Dead Knight – Pocket Edition nämlich. Darin gilt es, in die Haut eines hautlosen Knochenhaufens zu schlüpfen, der noch nicht mal einen Kopf hat, dafür aber ein Schwert. Seine Gegner sind andere videospieltypische Paradigmen: Spinnen beispielsweise. Außerdem tropft Schleim von der Decke, ebenfalls etwas, bei dessen Anblick sich jeder Game-Boy-Enthusiast sofort heimisch fühlen sollte.
Ein bisschen erinnert mich dieser ganz hervorragend umgesetzte Mini-Plattformer ja an den unheiligen Game-Boy-Titel Fortress of Fear, auf dessen Cover tatsächlich ein He-Man-Verschnitt mit allerhand Skeletten prangt. Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal in die Rolle eines der Skelette schlüpfen würde. Bis heute. Endlich ist es soweit. Zeit für Rache, du Scheißspiel.