GBJam 4: Sweeper
Besen sind unchristliche Werkzeuge des Teufels. Schon die alten Römer haben sie für ihre heidnischen Rituale benutzt, um die Türschwelle gesegneter Häuser zu fegen, Besen sind die Fluggeräte der Hexen und nicht umsonst spielen in Goethes Zauberlehrling magische Besen eine tragende Rolle. Von Glück können wir Reden, dass die teuflischen Besen inzwischen durch weitaus weltlichere, wenn auch lautere Laubbläser abgelöst wurden. Und sicher hätte auch ein Laubbläser eine tolle Waffe in einem GBJam-Beitrag abgegeben – aber nein, Entwickler Emad entschied sich in seinem Spiel Sweeper für den Besen.
Trotz satanischer Besen ist aus Sweeper ein ganz reizender, kleiner Zelda-Klon geworden, der in bester Tradition der älteren 2D-Teile steht und dem Game-Boy-Titel Link’s Awakening von allen am ähnlichsten sieht. Nur eben sehr viel kondensierter und mit dem kleinen Unterschied, dass so ein Besen im Gegensatz zu einem Schwert eine sehr kraftlose Waffe ist. So eine Ratte lässt sich mit Links Waffe der Wahl schnell in handliche Stücke hacken – mit einem Besen mutet der Kampf eher wie der Versuch an, eine Kuh mit einem Plastiklöffel zu erschlagen.
Ansonsten ist aber alles wie von Zelda gewohnt: Gegenstände finden, neue Abschnitte freischalten, Hindernisse überwinden, Lebensenergie erweitern. Ein bewährtes Rezept, das auch bei diesem außergewöhnlich geschliffenen GBJam-Beitrag hervorragend funktioniert. Allein: Ein Laubbläser hätte es schon sein können.