Ich kann nicht aufhören: Threes!
Wenn ich Freunden von Threes! erzähle, dann klingt das so, als würde ich über die Spiele ernster deutscher Mathematiker sprechen: Ein Schiebepuzzle auf 16 Feldern. Mit Zahlen, die aufeinander geschoben werden müssen, damit noch größere Zahlen entstehen. Ich gebe zu: Threes! klingt unheimlich langweilig. Das ist es aber nicht. Es ist eines der besten Puzzle-Spiele, die ich in letzter Zeit gespielt habe. Das hier ist ein Erklärungsversuch.
Threes! schafft es, Zahlen Persönlichkeit zu geben. Das liegt vor allem an Designer Greg Wohlwend, der bereits Ridiculous Fishing und Hundreds mit seinen Illustrationen veredelt hat. In Threes! ist jedes Zahlenplättchen ein kleiner Charakter. Die 192 trägt dicke Kopfhörer. Die 24 döst und die 48 hat einen dicken knubbeligen Zahn. Sie gehört zum Adel und liebt Swimming-Pools, sagt das Spiel in einem kleinen Textfenster. Wenn ich Threes! spiele, dann bin ich glücklich — schon alleine deswegen, weil die Illustrationen so herrlich knubbelig und schön sind und die Musik von Jimmy Hinson so gut passt
Threes! ist ein kleines Spiel. Es ist eigentlich ganz simpel: Auf dem Spielfeld sind Zahlenplättchen verteilt. Jede Runde kann man alle Plättchen auf dem Feld nach lins, rechts, unten, oben schieben. Schafft man es dabei, zwei gleichwertige Plättchen so gegen eine Wand zu quetschen, dass sie sich aufeinander schieben, dann wird aus zwei Dreien eine Sechs, aus zwei Sechsen eine Zwölf und so weiter. Einsen und Zweien müssen aber miteinander kombiniert werden, um eine Drei zu kriegen. Und das war es schon. Es reicht, das Spiel irgendwo hinzulegen und eine Bewegung auszuführen, dann ist Zuschauern klar, was zu tun ist. Das klingt wenig beeindruckend, es ist aber wahrscheinlich das höchste Lob, das man Game Designer Asher Vollmer aussprechen kann.
Threes! ist ein fantastisches Highscore-Spiel. Die Spielmechanik ist simpel, die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben aber spannend und komplex. Je höher die Zahlen auf dem Feld, desto höher ist natürlich der Punktestand. Hohe Zahlen auf dem Feld führen aber zu Problemen, denn sie lassen sich erstmal nicht mit anderen Zahlen zusammenschieben, verstopfen so also das stark begrenzte Feld. Jeder Spieler entwickelt einen eigenen Stil, der darauf eingeht. Manche Spieler bauen so schnell wie möglich hohe Zahlen, andere versuchen vor allem die lästigen Einser und Zweier aus dem Weg zu kriegen. Ich arbeite inzwischen so langsam wie möglich auf hohe Zahlen hin, um mir zu jeder Zeit so viele Optionen wie möglich offen zu halten.
Kurz: Ich habe 8205 Punkte. Und ihr so?