Into the Dead

Mit Canabalt ging 2009 das endlose Gerenne los. Ein kleines Männchen sprintete unablässig über Häuserdächer und konnte vom Spieler nur zu kleinen Hüpfern animiert werden. Wovor es allerdings zu flüchten galt, war mir nie ganz klar. Dieses Problem habe ich mit dem neuste Genrevertreter Into the Dead nicht. Nach einem Hubschrauberabsturz sehe ich mich in der Ego-Perspektive von stöhnenden Zombies umringt und finde es dementsprechend logisch in einen nicht endenden Sprint zu verfallen. Doch egal wie weit ich renne und wie vielen Menschenfressern ich ausweiche, irgendwann werden die Reihen enger und enger, immer mehr Arme strecken sich nach mir aus und schließlich falle ich der Übermacht schreiend zum Opfer.

Wer sich in den weltweiten Bestenlisten nach oben arbeiten will, der muss in die richtigen Waffen investieren und die Nerven behalten. Für jeden Fluchtversuch gibt es Münzen zur Belohnung, die in ein üppiges Arsenal, von der einfachen Pistole bis zur handlichen Minigun, investiert werden dürfen. So kann die sich schließende Kette an Zombies im richtigen Moment durchbrochen werden. Doch Achtung, Munition ist genretypisch knapp und jeder Schuss muss sitzen.

Dank Freemium-Preismodell kann jeder mit einem iOS-fähigen Gerät Into the Dead gratis anspielen, muss sich aber mit Werbung abfinden und wird immer wieder dazu ermuntert doch einmal im internen Shop vorbeizuschauen und ein paar Extramünzen zu erwerben. Dieses kleine Laster kann ich allerdings gut verschmerzen, denn gerade auf dem iPad sorgt die Flucht in der Ego-Perspektive für ein überraschend intensives Spielgefühl. Gesteuert wird wahlweise per Touchscreen oder Bewegungssensor, aber mehr Interaktionsmöglichkeiten als das Ausweichen nach links oder rechts sowie der Einsatz einer Waffe müssen nicht gemeistert werden. So bleibt genug Zeit sich den wandelnden Toten und dem unweigerlichen eigenem Tod bewusst zu werden.