Kingdom

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Das Leben eines Königs vermag ein höchst beschwerliches zu sein. Adel verpflichtet. Meine Untertanen wollen versorgt, die Feinde besiegt und mein edles Ross gefüttert werden. Das Kingdom braucht mich! In Zeiten größter Not bin ich, der König höchstpersönlich, dazu auserkoren, jene niederen Pflichten zu vollziehen, die in besseren Zeiten mein Gefolge zu meiner höchsten Unzufriedenheit verrichtet hätte.

Doch jetzt, wenn der Pixel-Mond am Himmel steht, reite ich los, tapfer, unerschrocken, und mit einem Dukatenbeutel, der voller nicht sein könnte! Schweig, Niederer! Er könnte NICHT voller sein! Nein, das hält mich nicht davon ab, die wenigen, am Straßenrand verteilten Münzen, aufzuheben und sorgsam aufzubewahren. Ein gerechter König wie ich, versorgt damit seine Untertanen und gibt ihnen edles Werkzeug in die Hand. Mein Volk hat die Wahl: Der tödliche Bogen oder die wertvolle Sense. Töten oder Bauen, ach, an welch wunderbarer Vielfalt sich das niedere Gefolge erquicken kann! Ein Untertan mit Sense wird wertvolle Schutzwälle und Mauern errichten, er wird an der Errichtung einer Burg arbeiten und so die Festigkeit meiner Herrschaft in Stein meißeln! Ein Untertan mit Bogen hingegen, wird des Nächtens, wenn die grünen Wesen aus dem Finsterwald heranrücken, unser Königreich tapfer verteidigen, ja so will es das Gesetz. So will ich es!

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Wir versuchen durchzuhalten, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Der grünen Feinde wird es immer mehr, immer schneller vernichten sie unsere Mauern und neue Rekruten werden benötigt. Die Grenzen meines Königreichs erweitere ich durch weiter außen liegende Mauern, die, ach oh Pein, in der nächsten Nacht just wieder eingerissen werden! Einmal am 5. Tag, es war ein dichter Nebel, die Krone saß, erschienen noch größere Bestien, sie rissen mir die Krone vom Haupt! Ende. Vorbei. All der Schweiß und das Blut, welche meine Untertanen vergossen, war umsonst gewesen. Welch Schande, welch Schmach!

Ich ritt weiter, ich versuchte es erneut. Wir hielten im Folgenden die Stellung, stolze sechs Tage lang! Dann sieben, dann acht und bis zuletzt neun ruhmhafte Tage! Die Chronisten werden in Bälde hier sein, um meine Ruhmestaten für die Nachwelt festzuhalten. Und ich werde nicht eher ruhen, bis auch der 10. Tag und die 10. Nacht überstanden, die Felder blühend und die Mauern unversehrt geblieben sind. Denn diese Aufgabe ist einfach wundervoll. Sie ist schön, sie ist einfach, sie gereicht mir zur Freude und sollte es euch, Niederer, eines Tages vergönnt sein ebenfalls ein Königreich Euer eigen nennen zu dürfen, so geht dahin und sorgt für es! Ihr werdet scheitern, so wie ich es tat, und dann werdet ihr aufstehen und den Gegner vernichten! Ihr werdet es lieben. Lasst mich euch aber, Niederer, noch einen letzten Rat mit auf diesen heldenhaften Weg geben: Abyssus abyssum invocat.

(via Indie Statik)