Als ich vor einigen Jahren in einer Straßenbahn einen modisch gekleideten Mitzwanziger mit Oberlippenbart sah, wurde mir klar, dass gerade etwas Schreckliches geschah. War mein Dreitagebart gerade noch das untrügliche Zeichen dafür, dass ich zu faul war, mich zu rasieren, war er jetzt plötzlich nur die langweiligste Variante einer vielfältigen Bart-Kultur, der die Jugend anheim fiel. Plötzlich sah ich Bärte in allen Variationen, als Kaiser-Wilhelm-Zwirbelbart etwa, als Walrossbart oder als Menjou-Bärtchen. Ich passte mich auf meine Weise an und beschloss, mich künftig häufiger zu rasieren.

Dass Bärte auch etwas Schönes sein und sogar einem guten Zweck dienen können, brachten mir erst jetzt, viele Jahre nach dem Erlebnis in der Straßenbahn, die Entwickler von Triplevision Games nahe. In ihrem Ludum Dare-Beitrag You Only Get One Face geben sie mir die mannigfaltigen Werkzeuge eines Barbiers in die Hand. Damit darf ich mich dann am Gesicht eines bärtigen jungen Mannes austoben.

Bin ich fertig, kann ich überprüfen, ob meine Kreation einem der integrierten Bart-Modelle nahekommt – so lassen sich 18 verschiedene Bart-Achievements freischalten. Auf JustGiving.com kann ich anschließend für meinen Lieblingsbart abstimmen, indem ich Geld an eine wohltätige Organisation spende. Dabei gibt es für jeden Bart einen anderen guten Zweck.