Ludum Dare 30: Galilei

Galilei

Es macht Spaß, auf Reisen zu gehen. In der Realität laufen Touristen dabei allerdings Gefahr, enttäuscht zu werden. Nur das drittklassige Hotel auf Mallorca erwischt, bei dem es zum Halbpensions-Abendessen Spiegelei auf Leberkäs gibt — und das jeden Tag? Bei dem die Animateure mit Bierflaschen werfen und der Strand einer Sardinenbüchse gleicht? Videospiele lassen sich wenigstens beenden und halten niemanden für 14 Tage fest. Gut, dass die Rückkehr zum Betriebssystem bei Galilei eigentlich gar nicht nötig ist.

Das Erforschungsspiel von Nicholas McMahan, Cameron Martin und Harrison Walton nimmt den Spieler mit auf eine fantastische Reise in eine entrückte Low-Poly-Welt. Der Boden ist rau, hart und grau. Aber über ihm schweben wunderschöne Inseln. Es lohnt sich, per Raumschiff wirklich jede zu bereisen, denn neben ein paar Bäumen, Büschen und Steinen gibt es dort auch weit fremdartigere Dinge. Meteoriten beispielsweise, die in ihren Kratern vor sich hinschmoren, bunte Miniaturwüsten und überhaupt eine Umgebung, die in keiner Realität, die Naturgesetzen unterworfen ist, so jemals existieren könnte.

Am schönsten sind jedoch die Kristalle: Hin und wieder gibt es davon einen zu finden und jeder macht die atmosphärische Musik jeweils um eine Tonspur reicher. Aber selbst wer auf einer der Inseln einen gefunden hat, will davon so schnell nicht wieder weg – ein kleines bisschen schmerzt der Schritt zurück ins Raumschiff jedes Mal. Fast wie beim Betreten des Flugzeugs nach einem gelungenen Urlaub. Ohne Animateure.