Ludum Dare 31: a TV Show or a One Screen Game
Der Rubin 401 galt in der Sowjetunion als äußerst zuverlässiger Fernseher. Mit seinen Drehknöpfen und seinem rustikalen Holzgehäuse versah er seinen Dienst anstandslos teils über Jahrzehnte. Wahrlich, der Rubin 401 ist so etwas wie die Kalaschnikow unter den Fernsehgeräten. Zeit, dem Gerät ein Spiel zu widmen, dachten sich Marat Arutyunow, Anton Vasiliev, Jane Katsubo, Timofey Mazurenko, Andrey Salik und Alexy Tikunov. Für Ludum Dare 31 entwickleten sie a TV Show or a One Screen Game – ein Spiel, in dem ein Fernseher die Aufgabe hat, Familien zusammenzubringen. Denn wie das so ist in Familien: Jeder will etwas anderes sehen.
In a TV Show or a One Screen Game hat der Spieler lediglich die Aufgabe, das Fernsehprogramm zu wechseln. Mama mag Tierdokus, Papa mag Sport, die verzogene Tochter will eine Klatschsendung sehen, der kleine Sohn lieber Cartoons. Opa zieht es vor, sich von den Nachrichten über das aktuelle Weltgeschehen informieren zu lasse. Nur wer ein Programm sieht, das ihm gefällt, kommt zur Couch. Läuft dagegen zu lange etwas langweiliges, verziehen sich die Familienmitglieder wieder und widmen sich anderen Tätigkeiten. Kommen alle zusammen, ist das Level geschafft.
Mir hat a TV Show or a One Screen Game viel Spaß gemacht. Einerseits aufgrund der einzigartigen Puzzle-Mechanik, andererseits aber auch durch die vielen russischen Fernsehsender, für die die Entwickler sich offenbar die Mühe gemacht haben, Originaltöne zu verwenden – zumindest habe ich an einer Stelle recht deutlich die russische Variante des Themas von Chip und Chap entdeckt. Schön auch, dass die verschiedenen Levels jeweils in einer anderen Zeit spielen, was sich auch in der Gestaltung des Wohnzimmers widerspiegelt. Was bleibt, ist nur der Rubin 401.