Ludum Dare 31: ORION

ORION

Wenn ich Senioren dabei beobachte, wie sie das Internet benutzen, frage ich mich manchmal, was in ein paar Jahrzehnten wohl mein Internet sein wird. Sprich: Welche technische Innovation wird mich einmal so überfordern, dass ich nicht mehr richtig mit ihr umgehen kann? Vielleicht auch gar nicht mehr will? Ich bin jedenfalls ganz froh, dass es soweit noch nicht ist, denn noch komme ich mit technischem Fortschritt gut klar. Telefone mit Touchscreens halte ich etwa für eine super Sache, bedienen kann ich sie auch einigermaßen. Nur wenn ich auf den Geräten spiele, stellen sich erste Alterserscheinungen ein – ich drücke einfach viel lieber Knöpfe. Sehr gefreut habe ich mich daher über Diego F. Gobernas Ludum-Dare-Beitrag ORION: ein Spiel über Schalter, Regler und Knöpfe im Weltall.

Ludum Dare 31 stand diesmal unter dem Motto „Entire Game on One Screen“, was eigentlich weniger tatsächlich ein Motto als vielmehr eine konkrete Aufgabenstellung ist. Im Fall von ORION bedeutet das, dass ich während des gesamten Spiel nie das Cockpit meines Raumschiffs verlasse. Dort finden sich allerhand Schalter mit mal mehr, mal weniger sinnvollen Bezeichnungen. Zwei Aufgaben gibt es: Erstens muss ich das Raumschiff stabil halten, damit es nicht abdriftet und in der Erdatmosphäre verglüht. Zweitens muss ich für jede Situation den richtigen Knopf finden, manchmal auch Einstellungen vornehmen. Den Schub regulieren etwa oder die verschiedenen Stufen der Rakete abkoppeln.

Das Problem: Die eine Aufgabe hält mich von der anderen ab. Während ich eine Einstellung vornehme, kann ich das Wegtrudeln des Raumschiffs nicht aufhalten, konzentriere ich mich dagegen darauf, mein Raumschiff stabil zu halten, hat mein Hirn keine Kapazitäten mehr frei um auch noch nach dem richtigen Knopf zu suchen. Diese Mechanik macht ORION zu einer Herausforderung im Knöpfedrücken. Ein großer Spaß, auch für die Jugend von heute, mit ihrem Hang zu berührungsempfindlichen Funkfernsprechgeräten.