Need for Speed World
Als ich im Jahr 1998 meinen Rechner mit einem Force-Feedback-Lenkrad inklusive Pedale ausstattete, erntete ich von meinen Eltern nur argwöhnisches Lächeln. Doch ich wusste schon damals, was gut für mich ist. Denn es war das Jahr, in dem Need for Speed III: Hot Pursuit erschien. Fortan war ich an den Nachmittagen komplett ausgebucht, um erfolgreich der Polizei zu entkommen. Außerdem übte ich korrektes Überholen und Einparken, um in der Fahrschule einen Vorsprung zu haben. Nachdem die folgenden Need-for-Speed-Teile mich später eher ermüdeten als freudig aufschreien ließen, verlor ich relativ schnell das Interesse an der Serie, ließ mein Lenkrad verstauben und begnügte mich mit Echtzeit-Strategie.
Nun bald schon soll der Klassiker also neu aufgelegt werden. Ich bin verzückt und gespannt. Um die Wartezeit zu verkürzen, versorgt uns EA mit dem Ableger Need for Speed World.
In einer offenen Welt treten gleichgesinnte Geschwindigkeitsfanatiker gegeneinander an. Jeder hat seinen eigenen Avatar und das passende Gefährt dazu. Auch computergesteuerter Verkehr und die Polizei sind wieder mit von der Partie. Wie in einem klassischen Rollenspiel steigt man Level für Level auf und pimpt sein Vehikel bis zum Äußersten. Der Clou: Bis Level 10 kostet der Spaß keinen Cent, und selbst danach ist Need for Speed World mit einmalig 20 Euro (Starterpack) absolut im Rahmen. Bisher sind keine Abokosten wie etwa bei World of Warcraft geplant.
Das Spiel ist sicher nicht perfekt und auch längst nicht so aufwändig gestaltet wie ein vergleichbarer Vollpreistitel aus der Reihe. Dennoch ist es durchaus geeignet als halbes Casual Game für Zwischendurch. Ähnlich wie beispielsweise Trackmania, nur mit mehr Abwechslung und der Möglichkeit, einmal mehr das rückwärtige Einparken aufzufrischen.