Partyrs! Partyrs! Party Time! Excellent!
Soziale Kompetenz ist nicht gerade eine meiner Stärken. Allein die Vorstellung, eine perfekt organisierte Feier ausrichten zu müssen, lässt meine Synapsen aufschreien und anschließend kollabieren. Schließlich stellen sich mir dann Fragen wie: “Ob Daniel auch die gekaufte Chipssorte gefällt? Ich meine, ich mag geriffelte Chips, aber der Daniel…?” Umso erstaunlicher ist es, dass mir das Puzzle-Spiel Partyrs von Shelly Alon gewaltig viel Spaß und Freude bereitet.
Hier dreht sich nämlich alles um eine Optimierung einer Festlichkeit, wobei die feierwütigen Wesen immer genau angeben, worauf sie gerade Lust haben und worauf eben nicht. Während es die alkoholabhängige Giraffe immer zur nächsten Flasche treibt, sucht das Mädchen mit der Fotografie-Obsession bereits nach dem nächsten passenden Motiv — von der Katze mit der Hunde-Phobie brauchen wir gar nicht erst zu reden. Jedem Bedürfnis der herrlich abstrus und zugleich charmant gezeichneten Partygemeinschaft muss in Partyrs Rechnung getragen werden. Wer dies in einer von Level zu Level variierenden Anzahl von Zügen schafft, wird mit gut gelaunten Gesichtern, einem Konfetti-Regen und — je nach Effizienz des Zugverhaltens — Punkten belohnt. Manchmal warten sogar neue Herausforderungen.
So muss mal unter Zeitdruck gearbeitet oder auch die Umgebung selbst beeinflusst werden: Bei den Festivitäten im Wald müssen Gegenstände dank des Umherschiebens mit Waggons ihren korrekten Platz finden, damit die Figuren beispielsweise Goldbarren oder Knabbereien in ihrer Nähe wähnen können. Im Weltraum hingegen ist der Einsatz von Teleportern unabdingbar. Mit diesen kleinen Veränderungen bleiben die Puzzle stets interessant und unterhaltsam. Besonders viel Freude bereitet mir Partyrs an den Stellen, wo das Level-Design seine volle Pracht entfaltet. Des Öfteren erschien mir die Ausgangssituation quasi ausweglos, wobei die Lösung aber im Nachklang erfrischend simpel ist.
Aktuell kann der Inhalt von Partyrs zwei vergnügliche Abende füllen, mit ‘versteckten’ bzw. freischaltbaren Leveln sogar weitere. Wer jedoch mehr von dem schönen kleinen Spiel verlangt, braucht sich nicht fürchten: Alon arbeitet bereits an weiteren Kopfnüssen. Ich freue mich und stelle mir schon mal eine Flasche Bier kalt.