Quo Vadis: Indie Game Expo
Wie in den Vorjahren bekamen auch 2017 einige Indie-Entwicklerteams die Möglichkeit, ihre Spiele auf der Entwicklerkonferenz Quo Vadis und dem Making Games Festival am gleichen Ort vorzustellen. Ein paar der Spiele konnte ich bei einem Besuch ausprobieren, daraus entstand diese kleine und völlig subjektive Auswahl persönlicher Favoriten unterschiedlichster Genres und Entwicklungsstadien.
Unforeseen Incidents
Das Point-and-Click-Adventure Unforeseen Incidents erinnert in Thema und Tonalität an die ähnlich düsteren und erwachsenen Genre-Vertreter Dead Synchronicity und Shardlight. Grafisch geht das Entwicklerteam dagegen ganz eigene Wege und hat sich für einen sehr charakteristischen und überzeugenden Comicstil entschieden. Das Adventure soll im Spätsommer 2017 erscheinen.
SuperFlight
SuperFlight ist ein entzückendes Projekt von Studierenden der HTW-Berlin, aus dem nun mit Hilfe von Steam Greenlight ein kommerzielles Indiespiel werden soll. Mit einer minimalistischen, auf einen Analogstick reduzierten Steuerung gilt es hier, kollisionsfrei und zugleich möglichst waghalsig durch prozedural generierte, geometrische Welten zu fliegen. Mithilfe von Codes können diese Welten gespeichert und weitergegeben werden, sodass Punkte und Spielerfahrung vergleichbar werden.
Don’t Make Love
Das textbasierte Don’t Make Love war im Anschluss an die Quo Vadis auch für einen Abend auf dem A Maze.-Festival zu spielen. Es thematisiert die schwierige Beziehung eines Pärchens von Gottesanbeterinnen, in der es um Liebe, Sex und Zärtlichkeit geht – aber eben auch ums Fressen beziehungsweise Gefressenwerden. Die wunderschönen Grafiken gehen übrigens auf das Konto von Nina Kiel, die viele Jahre bei Superlevel aktiv war. Auch für Don’t Make Love kann und sollte bei Steam Greenlight abgestimmt werden.
Runic Rampage
Bemerkenswert ist an Runic Rampage besonders seine Entstehungsgeschichte und das Herzblut seines Entwicklers: Bereits seit fünf Jahren arbeitet der Berliner Alexander Leps aka Electrocosmos nämlich schon an seinem Action-RPG, und das fast vollständig ohne fremde Hilfe. Das Spiel um den wütenden Zwerg Grimbard machte auf der Quo Vadis nicht ohne Grund einen wahnsinnig polierten Eindruck, es ist im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Titeln nämlich so gut wie fertig: Am 17. Mai erscheint das charmante Zwergengeprügel auf Steam, für die geplante Mobile-Version sucht Leps aktuell noch nach einem Publisher.
Hitchhiker
Hitchhiker steckt hingegen noch im Frühstadium seiner Entwicklung, doch der Teaser und die ersten Spieleindrücke auf der Quo Vadis sahen vielversprechend aus. Das Anhalter-Spiel, das optisch vielleicht noch ein bisschen zu sehr an Firewatch erinnert, ist ein Roadtrip ins eigene Unterbewusstsein, der sich aus den Gesprächen zwischen dem Anhalter und unterschiedlichen Fahrern entwickelt.