Sepe's Cumshot
Manchmal neige ich dazu, in den vermeintlich stumpfesten und primitivsten Spielchen eine Vielschichtigkeit zu suchen. Wenn man bei Sepe’s Cumshot also dazu aufgefordert wird, einen leblosen Polygonesen bei der Masturbation zur Hand zu gehen, sehe ich mehr als das Bedienen homo-erotischer Fantasien. In meiner Welt ist das nicht nur ein sowohl technisch als auch grafisch minderwertiger Handjob-Simulator, nein. Vielmehr verdeutlichen obszöne Internetbruchstücke wie Sepe’s Cumshot eindrucksvoll den Hang zur eigenen, temporären Armseligkeit. Gewalt und Sexualität zählen zu den effektivsten Triebfedern bei digitaler Unterhaltung. Bricht man das auf die Ejakulation runter, wirft Sepe gegebenenfalls eine wichtige Frage auf, die kein anatomisch und physikalisch noch so perfekt simulierter Kopfschuss zu stellen vermag:
“Was zur Hölle habe ich da nur getan?”
Diese Selbstreflexion hat jedoch ihren Preis. Ich war bereit ihn zu zahlen — und ihr solltet das auch tun.