Sine Mora
TL;DR: Kaufen, Kaufen, Kaufen! Ohne Verzögerung! Oder eben: Sine Mora!
Naja, gut. Ein bisschen mehr Motivation darf es schon sein!
Also schön: Sine Mora ist ein sidescrolling Bullethell-Steampunk-Shmup und die Entwickler haben so ziemlich alles richtig gemacht, was man richtig machen kann: Superschicke Grafik, eine abstruse Geschichte und hammerharte, aber faire Gegner. Vor allem aber haben sie dafür gesorgt, dass alles aus einem Guss ist, Spaß macht und Weltranglistenprotzerei ermöglich. Worauf wartet ihr noch? Kauft!
Oder wollt ihr die ganze Geschichte? Bitte… Hier entlang…
Das Spiel wurde mir mit den Worten “Steampunk/Dieselpunk-ZweikommafünfD-Shmup” angekündigt. Da ich Xenon 2, R-Type, Katakis und Project X immer noch für die besten Spiele der Welt halte und Steampunkt am liebsten mit einer warmen Tasse Maschinenöl zum Frühstück esse, war ich eigentlich schon überzeugt. Dass Mahiro Maeda (u.a. Kill Bill, Animatrix) Teile des Designs liefert, war da nur noch ein oberleckeres Sahnehäubchen oben drauf.
Sine Mora ist tatsächlich ein inszeniertes Shmup, dessen Story ohne Mühe die landläufiger Okzident-Shooter überflügelt. Es geht um eine Alienrasse, die durch die Zeit reisen kann und versucht, ihre bereits geschehene Auslöschung rückgängig zu machen. Oder wahlweise auch um die Rache eines verbitterten alten Mannes, der alles hat, aber seinen Sohn trotzdem verloren hat.
Obwohl die Spielmechanik nur zweidimensional ist, wurde die Spielwelt vollständig (und sehr detailliert, liebevoll und verspielt) dreidimensional gerendert, was zwischendurch immer wieder für schicke Kamerafahrten und Perspektivwechsel genutzt wird. Sound und Musik passen genauso wie die ungarische(?) Sprachausgabe, aber darüber kann man eh nicht schreiben.
Es gibt nur einen großen Haken. Bullethell. Das ist eine Shmup-Subkategorie, bei der nur der Mittelpunkt des eigenen Fliegzeugs als Trefferzone gilt. Zum Ausgleich speien die Feinde so viele Geschosse, dass kugelrotzende Rotationsgewehre wie ein tropfender Wasserhahn wirken. Kurz: Ich hasse Bullethell.
Dass ich trotzdem drangeblieben bin, liegt am für mich völlig neuen Spielprinzip. Ihr verliert keine Energie oder Leben – man verliert Zeit. Während des ganzen Spiels läuft eure Zeit auf einer Uhr ab. Ist keine mehr übrig, ist auch das Spiel vorbei. Jeder abgeschossene Gegner verschafft euch ein paar wertvolle Sekunden, für jeden Treffer werden fünf Sekunden abgezogen.
Außerdem ist die Bullethell nicht soooo schlimm wie in anderen Titeln, die Gratwanderung zwischen Wahnsinn und WAAAAHNNNSINNWARBABRARLL wird gerade so gehalten. Sine Mora ist hammerschwer, auch wenn der ein oder andere Ragequit nicht unerwähnt bleiben sollte.
Das Werbeversprechen “Für Anfänger geeigneter Arcade-Modus” ist also mit Vorsicht zu genießen, bedeutet aber immerhin, dass es noch drei weitere Schwierigkeitsstufen gibt.
Wie auch immer – und damit sind wir wieder beim Anfang: KAUFEN. Selbst wenn ihr das Teil nur fünf Minuten spielt. Denn in so einen kleinen Titel so viel Liebe, Detail und Awesomeness zu stecken, verdient belohnt zu werden.