Trine 2: Goblin Menace

Eine Erweiterung zu einem schon etwas älteren Spiel ist jetzt nicht unbedingt ein Grund, alles FTL links liegen zu lassen — bei Goblin Menace für Frozenbytes Physik-Puzzle-Plattformer Trine 2, kann man aber mal eine Ausnahme machen. Denn, heiliger [hier bitte relevante Gottheit einfügen], sieht das gut aus. Letztes Jahr lobten wir noch einstimmig die Rätsel und das Artdesign. Und dann kommt Goblin Menace und macht alles noch beeindruckender.

Goblin Menace setzt an, wo Trine 2 aufhört. Die Helden kehren von ihrem Abenteuer zurück und schon wird die Ehefrau des Zauberers von Goblins entführt. Grund genug, um den Heldenkörper je nach Situation in Diebin, Krieger oder Zauberer zu verwandeln und in der Wüste, einer belagerten Stadt oder dem Magen eines Raketenwurms Rätsel zu lösen. Was Trine 2 dabei so besonders macht, ist die Art, wie es Spielern Aufgaben stellt. Das war schon im Hauptspiel eines der besten Elemente und hier kommt es noch deutlicher zum Vorschein.

Goblin Menace schert sich nicht darum, den Spieler als cleveres Genie darstehen zu lassen. Portal oder Quantum Conundrum geben Spielern einen Testraum und platzieren geschickt ein paar Puzzle-Elemente nebeneinander, um die Lösung scheinbar zufällig verständlich zu machen. Goblin Menace stellt ein Hindernis in den Weg und geht sich eine Zigarette drehen. Oder Sandkörner nachbearbeiten — so toll wie die aussehen. Ob man die vom Entwickler angedachte Ideallösung findet, scheint Goblin Menace aber völlig egal zu sein.

Das Fehlen der Lösung befreit Goblin Menace aber ungemein. Von Anfang an geht es hier um Improvisation. Klar, man fühlt sich nur halb so clever, wenn man den Schließmuskel eines gigantischen Sandwurms mit wackeligen Konstrukten aus herbeigezauberten Kisten und Planken sowie einem beherzten Sprint des Kriegers überlistet, statt die offizielle und bestimmt weitaus elegantere Lösung zu benutzen. Aber das war meine Lösung! Mein überlisteter Schließmuskel!

Goblin Menace zeigt deutlich, warum Trine 2 ein so faszinierendes Spiel ist. Mit jeweils einer neuen Fähigkeit pro Held bietet es noch mehr Möglichkeiten, eigene Lösungswege zu finden. Und knapp ein Jahr nach Veröffentlichung ist es immer noch eines der schönsten Spiele aller Zeiten. Hach!