Wild King
Die Tiere des Waldes sind in hellem Aufruhr. Monster aus Metall, Kabeln und Glas zerstören ihr natürliches Habitat, fräsen sich durch die Bäume wie Kuchengabeln durch gebackenen Teig. Die meisten von ihnen werden sofort verrückt und laufen Amok. In bester Computerspiel-Logik behält jedoch einer den Überblick: ein kleiner Junge, der aus unerklärlichen Gründen auf einer blauen Schildkröte reitet und der sich selbst für den König des Waldes hält. Wild King.
Wild King ist im Grunde nicht viel mehr als ein stark simplifiziertes 2D-Shoot’em-up mit einigen kleinen Besonderheiten. So spuckt die Flugschildkröte des Protagonisten aus ihrem Maul todbringende Projektile, die an den Wänden abprallen. Manche Stellen sind nur erreichbar, wenn der Spieler sich diese Mechanik zu Nutze macht. Wieder ganz genretypisch ist dagegen, dass sich im weiteren Verlauf des Spiels ein paar nützliche Spezialfähigkeiten freischalten lassen – schnellere Schüsse, ein Laserstrahl, höhere Geschwindigkeit.
Nicht unerwähnt bleiben sollten außerdem die durchaus schön in Szene gesetzten Endbosse. Dann und wann gerät die Hand bei einem solchen Monstergegner schon ins Schwitzen – allerdings auch, weil sich die Steuerung via Maus allzu oft ein wenig schwammig anfühlt. Der Versuchung, die Tiere des Waldes vor den Errungenschaften der späten Industrialisierung zu retten, konnte ich dennoch nicht widerstehen. Alfred Jodocus Kwak lässt grüßen.