Karstadt-Demo

Als ich aufwuchs, ich spreche von den Achtziger Jahren, war Karstadt noch ein Synonym für modernen Massenkonsum. Einmal im Monat veranstalteten wir einen Familienausflug ins 30 Kilometer entfernte Kaufhaus und nach anfänglichen Zwangsveranstaltungen (“Wir suchen dir jetzt eine Hose.“) hatte jeder ein oder zwei Stunden zur freien Verfügung.

Während meine Mutter und meine Schwester sich auf die Textilien stürzten, zog es mich in die Elektronikabteilung. Dort stand nämlich ein angeschlossener C64 samt Floppy und Farbmonitor. Bewaffnet mit einer Diskette nutze ich also einen unbeobachteten Moment , lud die sogenannte “Karstadt-Demo” und machte mich unsichtbar. Nach dem Start des Programms wird dem Betrachter vorgekaukelt, es handele sich um den üblichen Startscreen — allerdings wird jeder Tastendruck abgefangen und…

Klar, albern. Aber hey, wir waren Kinder und fanden dem Alter entsprechend Pimmelwitze durchaus witzig. Dickroll’d. Quasi. Gnhihi…