IM914: Vorschau 2014 – Quo vadis, Gamesbranche?
2014 – die Zukunft ist da! Weil aber Hoverboards und fliegende Autos doch noch irgendwie auf sich warten lassen, haben sich Manu, Micha und Daniel zusammengesetzt, um über andere Themen zu sprechen, die in den kommenden 12 Monaten Spieler und die Gamesbranche umtreiben könnten.
Im ersten Teil der Vorschau ging’s um die Hardware-Fragen des neuen Jahres, im zweiten Teil spekulieren die Drei darüber, wie sich bestimmte Themen in den kommenden Monaten wohl weiterentwickeln. Wird das Streamen von Spielen (z.B. über Gaikai auf der PS4) heuer schon nutzbar sein? Geht der Kickstarter-Boom unverändert weiter? Sind AAA-Spiele mittlerweile zu teuer geworden? Ist Free-to-Play Zukunft oder Irrweg? Über diese und viele weitere Fragen spekulieren die Drei im Podcast – natürlich mit eine extra Portion Mojo!
Den von Micha im Cast angesprochenen Text “Die fragmentarische Mona Lisa” gibt’s hier auf Kollisionsabfrage.net.
34 Kommentare zu “IM914: Vorschau 2014 – Quo vadis, Gamesbranche?”
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> Wird das Streamen von Spielen (z.B. über Gaikai auf der PS4) heuer schon nutzbar sein?
Disclaimer: Wir haben den Cast am Montag Abend aufgenommen, also zwei Tage vor der heutigen CES-PK von Sony, in der angekündigt wurde, dass der Dienst diesen Sommer in den USA startet.
http://www.polygon.com/2014/1/7/5284504/sony-playstation-now-gaikai-based-streaming-service-ps-ps2-ps3
(zu Preisen und Internationalien Plänen natürlich noch keine weiteren Informationen)
Hab jetzt nicht mehr genau im Kopf, was wir diesbezüglich gesagt haben, aber lagen wir nicht relativ richtig mit unseren Prognosen?
Das Spielestreaming wird 2014 an den Start gehen, zumindest in den USA, aber sich nicht auf breiter Basis durchsetzen, wegen fehlender Breitbandleitungen, etc.
Daran hat sich doch im Grunde auch mit der gestrigen Ankündigung nichts geändert.
Der US exklusiver Start liegt allerdings garantiert nicht an der Internet-Infrastruktur. Ich hab die harten Zahlen grade nicht mehr parat, aber die flächendeckende Versorgung da is eher schlechter als bei uns und datacaps sind dort eher die Regel als die Ausnahme.
Oh ja, ein neues Stalker. Eines das aus den Fehlern der alten Teile gelernt hat, aber deren tolle Stimmung und Setting mitnimmt. Skyrim-Kartengröße, gut modbar (wie die Vorherigen), viel Items und Level-Möglichkeiten.
Hach….
Aber ich würds für PC wollen, weniger für Konsolen.
Mal wieder eine schöne, runde Episode. Danke!
Einige MMOs/MMORPGs haben auch bereits in-App-Purchases um Handlungsstränge freizuschalten, ein Beispiel ist hier “Der Herr der Ringe Online”, mit den sogenannten Aufgaben-Packs.
Aus gegebenen Anlass verweise ich nochmal auf meinen Kommentar aus dem letzten Jahr:
http://superlevel.rip/cast/im906-desktop-dungeons/#comment-581907
Sehe ich überhaupt nicht so: 2014 wird voll scheiße. #kingofmoin #brauchtekeinhashtag
Die ganze DLC und Microtransaktionen Geschichte erinnert mich an die Touristenabzocke wie ich sie in New York erlebt habe.
Man besucht ein Museum oder eine sonstige Attraktion und dann muss man für einzelne spezielle Ausstellungen oder den Besuch der höchsten Aussichtsplattform z.B. auf dem Empire State Building nochmal extra zahlen … oder 30 Dollar für das Foto das da vorhin von dir gemacht wurde …
Eine kleine Anmerkung von meiner Seite (weil es mir sowohl beim letzten als auch bei diesem Cast aufgefallen ist):
Ohne konkrete Zahlen auf der Hand zu haben (also rein vom Bekanntenkreis und vom Hörensagen her): So viele kaufen sich eher nicht heute erst eine und dann die zweite Konsole der neuen Generation. So “hardcore” ist der Massenmarkt sicherlich nicht.
Ich glaube da müsst Ihr gedanklich mal etwas von Eurem Elfenbeinturm runter, gerade wenn Ihr Aussagen über “die Masse” tätigt.
Ebenso was die Lets Plays betrifft: Ich denke nur ein sehr geringer Teil der Zielgruppe hat das Budget um sich jedes Spiel zu kaufen. Kann mir gut vorstellen, dass die dann sogar ganz froh sind, wenn Sie sich ein “Brothers” wenigstens anschauen können.
In Bezug auf Let’s Plays: Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, wenn du uns hier ein gewisses Maß an Arroganz unterstellst, da wir natürlich dank Bemusterung eine privilegierte Position haben. Nicht jeder Schüler/Azubi/Student kann im Monat hunderte Euro für Games ausgeben.
Ich persönlich würde dann lieber auf günstigere Preise warten, als mich mit einem Let’s Play zufrieden zu geben. Ich z.B. habe auch nicht das Geld, mir alle Filme sofort im Kino anzuschauen. Da hilft’s auch nicht, wenn mir einer minutiös die Handlung von “Der Hobbit” nacherzählt.
Meine paar Cents zum DLC/InApp Purchase Rant:
Kurz vor dem Ende von Assassins Creed 2 machte das Spiel plötzlich einen Zeitsprung nach vorne, und man besaß zwei Gegenstände die man brauchte um den Endboss zu finden und die Story abzuschließen.
Das fehlende Stück in der Hauptstory(!) wurde dann in einem 10€ DLC erzählt. WTF?
Das war übrigens auch der letzte Teil von Assassins Creed den ich gespielt habe.
Ich denke, ebenso wie Manu im Cast gesagt hat, dass die Produktionskosten von AAA-Titeln, mit den normalen Verkäufen nicht mehr eingefahren werden können. Allerdings gehe ich eher davon aus, dass weniger durch eine Fortsetzung, sondern vielmehr versucht wird, durch solch zweifelhaften Aktionen wie InGame-Käufe oder ein vergrößertes Angebot von DLC’s das Geld in die Kassen zu holen.
Daher sehe ich eher schwarz in Bezug auf diese Thematik, wenigstens in 2014. Längerfristig glaube ich, dass sich einige Studios damit schwer verkalkulieren und dieses Konstrukt, eines ja jetzt schon sehr stark kritisierten Wirtschaftsmodells zusammenbrechen wird.
Denn das Geld ist bei den Spielern, wie oben auch angedeutet nicht unbedingt groß vorhanden. Da reicht es halt nur für das Spiel selbst, wenn die Spieler dieses in der Zukunft überhaupt noch kaufen.
Ich käme mir so was von veräppelt vor, wenn ich mir für 60€ ein Spiel kaufe und mir in diesem für nochmal 40€ ein Auto unter die Nase gerieben wird. Der nächste Teil wird dann halt im Regal gelassen.
Am Anfang hab ich mir da ja noch mehr Gedanken drüber gemacht, aber mitlerweile hab ich da ein ganz einfache Line gefunden. Ein Spiel mit jeglicher Form von ‘unbegrenzten’ inapp Kaufmöglichkeiten wird einfach nicht runtergeladen/gekauft. Und auch wenn damit sehr viel direkt durchs Raster fällt hab ich immer noch mehr interessante Spiele als ich überhaupt zocken kann…
Kürzlich habe ich drei PSVita-Spiele bei eBay ersteigert und mit im Paket war Ridge Racer. Eingelebt, Fassung verloren, ausgemacht. Im Spiel waren 3 Strecken mit 5 identisch spielbaren Autos, die ich nur alleine (!) fahren konnte. Ich hätte zwei Pässe dazu kaufen müssen, um mehr Strecken und Modi zu erhalten.
Ja, das erste Ridge Racer hatte nur eine Strecke. Es war ein Automatenport und wir waren damals zufrieden damit. Wenn wir heute aber Kohle auf den Tisch legen, dürften wir aber zumindest mehr erhalten als eine bessere Demo-Version.
Das ist ein weiteres um sich greifendes Ärgernis und für mich auch inakzeptabel. Wenn es ein Spiel durch mein oben genanntes Raster geschafft hat, checke ich jetzt immer welchen ingamecontent man kaufen kann. Erst wenn, mir alle Beträge inkl. Kaufpreis zusammen angemessen erscheinen ziehe ich einen Kauf in Betracht. Schade, dass es heute nicht mehr reicht sich zu informieren, ob das eigentliche Spiel interessiert…
Für das Let’s Play-Thema für die PS4/Xbox One fehlte euch ein richtiger “Betroffener”, der auch einen, nun ja, qualifizierten Kommentar zu dieser Thematik bezogen auf den Funktionen von Sonys und Microsofts Konsole hätte abgeben können. Da gehört ihr/gehören wir hier nicht zur (relevanten) Zielgruppe (Und sehr viel mehr als “Inderessiert mich net” fällt mir dazu auch nicht ein.).
Ich möchte aber vorschlagen das Thema “Stream a’la Gaikai” zu erweitern auf “Spiele Leasing”, wo ich unabhängig von der Leitungsleistung in der Gesamtheit sehr viel mehr Veränderungspotenzial sehe, als wenn man das nur auf das Spiele-Streaming reduziert.
Wenn ich mir durchlese, welche großartigen und teilweise noch topaktuellen Titel Sony über PSPlus anbietet, dann sehe ich da am meisten “Gefahr” für den Softwarehandel, egal ob stationär oder im Versand (Manu sagt ja noch, dass Retail tot geht/ist.).
Wenn ich das Spieleverhalten von Manu und Daniel sehe, dann seid ihr glaubeh ich a) keine Sammler und b) kaum Spieler, die “Klassiker” noch mal nach Monaten oder Jahren wieder aus dem Regal ziehen, da ihr sie bereits weiterverkauft habt. Und damit ist ein solcher kostenpflichtiger Abo-Dienst für euch ja geradezu ideal bzw. folglich nicht nur für euch, sondern für einen sehr großen Anteil an Spielern, die Sony mit diesem Angebot sowohl ködern als auch langfristig “erziehen” kann.
Das läßt ja auch die Aufhebung der Gebrauchtspielsperre von vor einigen Monaten in ein anderes Licht, da Sony und EA/Ubisoft/Bla sich ja irgendwie finanziell einig geworden, wie die Einnahmen aus dem Abo-Modell aufzuteilen sind, während Sony sich ja marketingtechnisch dann auch noch positiv darstellen kann. Und da ich spätestens nach der Vorstellung der unübersichtlich vielen Steam-Boxen das Konzept von Valve immer weniger als funktionsfähig betrachten kann, sollte man ja viel eher darauf warten, wann Gabe Newell ein kostenpflichtiges Abo-Modell für dessen Katalog anbietet.
Den “Junge Spieler hassen alte Spiele”-Rant fand ich sehr amüsant, weiß aber nicht so recht wo diese Vermutung herkommt. Desinteresse ja vielleicht, aber Hass? Gerade in letzter Zeit gibt es doch unzählige Neuauflagen, HD-Versionen, Smartphone-Veröffentlichung alter Spiele, kaum ein Test wird geschrieben ohne auf die Genre-Vorgänger einzugehen etc. Da glaube ich wirklich nicht, dass man von Verachtung für alte Spiele sprechen kann.
Irgendwie habt ihr komische Vorstellungen davon warum Leute LPs schauen und die Idee, dass LPs ein Ersatz zum selbst Spielen sein sollen halte ich für Quatsch. Aber da ist bei euch bekanntlich Hopfen und Malz verloren.
Sonst eine tolle Folge. Hoffen wir, dass eure düsteren Prophezeiungen zum Thema F2P/In-App-Käufe und das “Aussterben des Mittelstandes” entgegen aller Befürchtungen doch nicht eintreffen :-)
Junge Spieler hassen nicht alte Spiele. Die Industrie hasst alte Spiele. Lässt sich kein Geld mehr damit machen, geraten sie in Vergessenheit. Kritikwürdig ist da vor allem die gesamte Pressemaschine, die jeden Furz zu Spielen abdruckt / kommentiert, die noch tausend Jahre in der Zukunft liegen, aber nur bei extrem bekannten Spielen vielleicht mal eine Retroperspektive raushaut. Aus den Augen, aus dem Sinn. Deswegen befürworte ich Formate wie Stay Forever, die sich samt und sonders um ältere Spiele drehen. Ich betone noch einmal: Was älter als 2 Wochen ist, haben die meisten schon vergessen. Helfen tut da höchstens ein Sale, wie etwa jetzt bei Brothers, wo der Titel plötzlich wieder durch die Twitter-Timelines rauscht.
Was Remakes betrifft: Diese sind längst nicht so aufwendig wie neue Produktionen und die Fangemeinden plus minus die paar Leute, die sich das tatsächlich zum ersten Mal kaufen, wiegeln den Aufwand auf. Aber empirische Daten dazu habe ich tatsächlich nicht. Es ist ein Bauchgefühl, genährt von den Beobachtungen im Internet und meiner Umgebung. Vielleicht weiss jemand, der hier mitliest, etwas mehr darüber?
Let´s Plays: True Story. Das sagen sogar Gronkh & Co selbst zu ihrer Arbeit. (z.B. http://www.myspass.de/myspass/shows/tvshows/tv-total/Gronkh-und-Sarazar-bei-Stefan-Raab--/15360/ … Sorry … Ja … war das erste Ergebnis bei Google ;) )
Zum Thema Streaming/Let’s Plays:
Die Funktion so wie sie aktuell in der PS4 verbaut ist ist imho Unsinn, warum soll ich ungefiltert jemandem 30 Stunden bei AC4 ansehen? Ich glaube aber, dass der Service ganz einfach noch nicht fertig geworden ist: In dem Moment indem ich direkt ins Spiel von Freunden einsteigen (oder umgekehrt private Streams für ausgewählte Leute aufmachen) kann wird das Ganze dann schon wesentlich interessanter. Zudem soll es ja (demnächst?) möglich sein, die aufgenommenen Videos auch Richtung Rechner zu exportieren -- und DANN kann diese Funktion nämlich wirklich Capture Cards ersetzen und quasi jeden dazu befähigen, Spielevideos zu erstellen -- und das müssen dann keine Let’s Plays mehr sein, sondern können auch Reviews, Zusammenschnitte, Musikvideos oder anderes kreatives Zeug sein. Ich glaube dann wird das Ganze auch wirklich interessant.
Tatsächlich gibt es in der Xbox One bereits ein kleines Schnittprogramm, wo man über die Szenen nachträglich noch einen Audiokommentar legen und Ausschnitte zusammenschneiden kann. Exportieren kann man das Ganze dann auf sein Skydrive. Die Kompression ist noch eine Spur zu stark (besonders bei rötlichen Farben schmerzhaft erkennbar) und das Programm vielleicht einen Tick zu fummelig, aber die Richtung stimmt. Wenn ich mich nicht irre, kann man sogar schon Text einfügen.
Ich bin auch sehr gespannt, was da noch möglich ist und ob Capture Karten auf kurz oder lang für die genügsamen Anwender sogar obsolet werden.
Herrje, dann sage ich es jetzt auch nochmal explizit: Let’s Plays sind eine Spielszenenbibliothek. Der Nutzen sollte sich von selbst erschließen.
aber nur, wenn keiner drüber redet, oder?
Um im Bild zu bleiben, manchmal findet man in einer Bibliothek Bücher, wo jemand reingekritzelt hat. Das Buch kann man oft trotzdem gebrauchen, auch wenn man die unveränderte Variante bevorzugen würde. Gelegentlich entnimmt man dem Gekritzel sogar wertvolle Informationen oder anregende Gedanken.
Allgemein sind Let’s Plays sicherlich nicht die beste Spielszenenbibliothek, die denkbar ist. Auch jenseits der Frage, ob kommentiert oder unkommentiert, ist da noch viel Optimierungspotential.
Zwischen Absicht und Nebeneffekt besteht aber noch ein großer Unterschied. Selbstredend ist ein LP sehr nett, wenn man einen Eindruck vom Spiel gewinnen möchte, aber dem noblen Vorhaben einer Archivierung nimmt sich niemand an und im Sinne der Bildqualität ist die Youtube-Kompression, als auch jegliche Bildeinblendung -- etwa Gesichter der Spieler -- kontraproduktiv. Bei einem audiovisuellem Medium zudem über den Ton zu quatschen ist fern jeder archivarischen Ansprüche. Und wenn in Spielen wie Silent Hill für den Zuschauer bewusst rumgehampelt wird, ist sogar die vermittelte Spielerfahrung verfälscht.
Um beim Vergleich mit dem Buch zu bleiben: Ein LP entspräche da in etwa einer Buchseite, wo komplett alles mit dem Marker markiert, die Hälfte der Wörter ausgegraut und am Rand noch lustige Zeichnungen vermerkt sind. Bei Sandbox-Spielen mag das wenig ausmachen, aber keiner kann mir erzählen, dass der Eindruck bei linearen Singeplayer-Titeln da nicht getrübt wird.
Wenn man sich fragt, ob man über dieses Phänomen positiv oder negativ bewerten sollte, ist dieser Nebeneffekt aber durchaus entscheidend. Natürlich haben die meisten Let’s Plays nicht die Intention Teil einer öffentlichen Spielszenenbibliothek zu sein. Aber Bibliotheken waren über die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte auch nicht das, was sie heute sind, sondern geschlossene Sammlungen, die nur kleinen Kreisen zugänglich waren. Bei neuen Medien wie Tonträgern oder Film sind die Frühwerke oft nur noch aufgrund von privater Sammelaktivität erhalten.
Und es gibt ja auch reine Spielszenen ohne Videoeinblendungen, Rahmen oder Logos, ohne Kommentar oder immersionsbrechendes Herumhopsen. Diese Variante von Let’s Plays wird dann ja auch gern dafür kritisiert, dass da einfach nur ein Spiel vorgespielt wird. Aber die Existenz und Nachfrage (Youtube-Suchfunktion bietet die Ergänzung an) deutet für mich daraufhin, dass es die Nutzung im Sinne einer Spielszenenbibliothek gibt.
Bei den in diesem Sinne weniger nützlichen Let’s Play-Varianten, so wie du sie in diesem fortgesetzten Buchvergleich skizziert hast, würde mir noch ein etwas charmanterer Vergleich einfallen: Etwa die Praxis christlicher Mönche die Werke antiker Gelehrter von alten Papyri zu schrubben, um ihre religiösen Texte darauf unterzubringen. Man verflucht vielleicht heute die destruktive Frömmigkeit, aber am Ende ist man froh, dass man das ursprüngliche Werk unter der Bearbeitung im Ansatz wiederherstellen konnte. Andererseits vielleicht will in 30 Jahren mal jemand Jugendsprache im Videospielkontext im frühen 21. Jahrhundert erforschen, macht dafür Sprachstatistik über 1.000.000 Let’s Play-Videos und ärgert sich dann, dass das Spielmusikgeduddel und die verdammten Boing-Boing-Sounds die Transkription des gesprochenen Wortes stören…
Illustrativ habe ich hier nochmal ein ganz scheußliches Beispiel rausgesucht. Nicht nur, dass da jemand die ganze Zeit Englisch mit dickem Akzent drüberspricht und ständig den Spielfluss unterbricht, um seine Anmerkungen zu machen, das Bild ist auch noch entweder seitlich mit Kommentator am Laptop oder Publikum im Vordergrund abgefilmt. Bar jedes kulturellen Wertes, wenn ihr mich fragt:
Another World -- Director Commentary by Eric Chahi -- GameCity 6
Hallo zusammen,
vielen Dank für die schöne Folge!
Zum Thema Let´s Plays möchte ich hinzufügen:
Ich finde gerade bei Spielen, die etwas komplexer bezüglich ihrer Spielmechanik sind, sind Let´s Plays zumindest für mich sehr interessant.
Z.B. verfolge ich im Moment wieder ein Dark Souls und ein XCOM Enemy Within Let´s Play, und es ist immer wieder überraschend und spannend, welche Strategien und Möglichkeiten diese Spiele bieten, bzw. zu sehen, wie manche dieser Let´s Player diverse Situationen meistern.
Schönes Beispiel, da ich zumindest von Manu weiß, dass er xcom spielt:
http://www.youtube.com/watch?v=O9yRliQqHR4
beste Grüße und immer Weiter so!
Martin
Coole Folge!
Bzgl. der Let’s Play’s/Streams sehe ich das ähnlich wie ihr was die Spieleerfahrung angeht und hinterfrage durchaus auch manchmal den Sinn.
Beim Multiplayer schau ich jedoch ganz gerne mal Kumpels über die Schulter während ich noch esse oder auch einfach nebenher ^^. Oder auch Spiele bei denen ich mir was abschauen kann (Dark Souls, Spelunky). Ob das natürlich einen Share Button rechtfertigt ist die Frage.
Den IAP free Stempel gibts schon :D, den hatten wir für unsere Neurokult Promotion entworfen ^^
http://neurokult.com/screenshots/SealOfQuality_Iapfree.jpg
Ich werde 2014 weiterhin um EA-Origin und Ubisoft-UPlay einen weiten Bogen machen, gerade zum Vollpreis. Vielleicht war ich auch deshalb 2013 praktisch gar nicht an meinem Spiele-DVD-Regal, während die Steam-Bibliothek zu den Sonderaktionen explodiert ist -- und zwar um ein Datenvolumen, das weder auf XBox One noch auf PS4 Platz hat. -- die kleinen Festplatten der NG-Konsolen werden dieses Jahr noch richtig Ärger machen!
Als Retail gab es bei mir dieses Jahr nicht so viel Zeug und fast nur Konsolen-Krams. Die bekannten Exklusivtitel für PS3, 3DS und WiiU halt. Bin gespannt, welche von den drei Plattformen 2014 genug exklusiven Nachschub bekommt.
Ich hoffe das 2014 weniger Spieler auf Vorbestellungen, Early-Access und Season Pässe reinfallen und ich verweigere Kickstarter, weil ich auf die Zwangsregistrierung und Shops für jedes einzelne Spiel einfach keinen Bock mehr habe.
Die PS4 ist technisch wohl der NG-Sieger, jetzt müssen nur noch die Exklusivtitel stimmen und die PS4 die Exklusivkrone so klar gewinnen, wie schon die PS3.
Oculus Rift hat mit der Ortung des Helms im Raum einen wichtigen Schritt getan, aber ich weiß jetzt schon, das Ding würde bei mir nur verstauben, weil die blinde Bedienung nur vereinfachte Steuerung zulässt -- mehr optische Realität zu Lasten der Bedienrealität, also FluSi mit Gamepad? Nö!
Keine Ahnung, ob 2014 ein guter Spielejahrgang wird, aber es wird wohl ein verdammt interessantes Jahr.
Ich höre eure Podcasts noch nicht lange, finde aber eure Meinung zu Let’s Play doch irgendwie ein Part der Let’s Plays macht und dazu was sagen kann.
Wieso gucken Leute Let’s Plays? Da gibt es unterschiedliche Gründe. Manche wollen sich z.B. ein Spiel angucken und schauen dann nur die ersten 15, vielleicht auch 30 Minuten. Sieht man an den Zugriffszahlen vieler Let’s Player das die ersten Videos deutlich mehr Klicks haben als die weiteren. Manche haben vielleicht auch einfach nicht das Geld sich jedes Spiel zu kaufen und schauen sich dann gerne kleinere Titel nebenher mal an.
Ein großer Punkt ist wie von euch genannt auch das man die Leute mag und wissen möchte was die von dem Spiel halten. Ich gucke mir oft Let’s Plays von Leuten an zu Spielen die ich gerade beendet habe um zu erfahren was die von dem Spiel halten. Ähnlich wie ich nach einem Kinofilm gerne in Kritiken reinschaue um zu sehen was andere Leute schreiben. Unterm Strich kommen sich da Let’s Plays und Podcasts recht nahe. Es geht um die Personen und um Themen, man möchte wissen was die Personen dazu sagen. Nun ist ein Let’s Play in der Regel länger als ein Podcasts, unterhält dafür aber auch anders.
Ich gehe nicht davon aus das Let’s Plays verschwinden werden. Vielleicht gibt es weniger Neueinsteiger und dann nur noch eine Hand voll große, aber das reicht ja durchaus.
>Ist Free-to-Play Zukunft oder Irrweg?
Ist zwar ein bisschen Offtopic aber in mir stirbt bei jedem eurer Casts etwas, wenn ihr von Free-To-Play sprecht, aber eigentlich Pay-to-Win bzw. Freemium meint.
Bin ich der einzige der bei Free-to-Play einfach nur an gratis spielbare (MMO-)Spiele denkt oder ist mein Verstaendnis der Begriffe einfach nur falsch?
Leider ist dein Begriffsverständnis falsch.
Free-to-Play hat rein gar nichts mit dem Genre zu tun, sondern besagt nur, dass ein Spiel zunächst völlig kostenlos ist. Fast immer haben diese Titel einen Shop, in dem man per Echtgeld-Micropayments zusätzliche Items kaufen kann -- prinzipiell unbegrenzt.
Freemium bedeutet, dass das Spiel in begrenztem Umfang nutzbar ist und dann gegen Echtgeld komplett freigeschaltet werden kann, bzw. neue Levelpacks erhältlich sind. Telltale hat das teilweise z.B. bei “Walking Dead” gemacht: Episode 1 gab’s kostenlos, danach musste man für 2 -- 5 den Seasonpass kaufen.
Den Begriff “Pay-to-Win” gibt es ja eigentlich gar nicht offiziell. Das ist ja nur eine zynische Abwandlung der Free-to-Play-Gegner, die bei manchen Spielen kritisieren, dass zahlende Kunden hier handfeste Vorteile bekommen.
Mir ist schon klar, dass es sich dabei nicht um ein Genre ansich geht, der Begriff war mir nur hauptsaechlich aus Online-Spielen bekannt.
Darueber, dass Pay-to-Win nichts offizielles ist, hatte ich bis eben gar nicht nachgedacht, das stimmt natuerlich. Allerdings hielt ich die anderen beiden Begriffe auch nicht unbedingt fuer “offiziell”.
Ich sehe es aber richtig, dass du mir zustimmst, dass Free-to-Play grundsaetzlich erstmal nur heisst, dass das Spiel kostenlos spielbar ist, oder? Ob und wie intensiv dann im Endeffekt fuer zusaetzliche Inhalte bezahlt werden muss, geht aus “Free-to-Play” ja nicht direkt hervor, zumal der Begriff eigentlich auch das Gegenteil impliziert.
Let´s Plays sind für mich so was wie eine Demo (die es ja immer seltener gibt), die ich mir nicht runterladen und installieren muss. Ich glaube ich erkenne ganz gut die Spielmechanik -- ob die Story gut ist erfahre ich eh bei euch und die würde ich mir nie spoilen lassen. Der Vorteil gegenüber Trailern ist, dass ich nicht nur die Schokoladeseiten ideal hingeschnitten bekomme.