Resümee Island

Escape from ASCII Island hat ganz schöne Wellen geschlagen, was einerseits natürlich am Spiel selbst (etwas Eigenlob muss gestattet sein), andererseits aber auch auf den kleinen Artikel bei Spreeblick zurückzuführen ist. Denn sehen wir mal wie es ist: eine Idee kann noch so gut sein — ohne eine gewisse Reichweite hat man nur wenig Chancen, die große Runde zu machen. Und auch auf die Gefahr hin ein paar Sympathiepunkte zu verlieren, muss ich gestehen, dass es eine gezielte Aktion war, um den Bekanntheitsgrad von Superlevel zu erhöhen. Das heißt natürlich nicht, dass ich keinen Spaß daran hatte — ganz im Gegenteil. Aber die Kombination “Monkey Island” und “Textadventure” war von vornherein erfolgsversprechend.

Anfangs spielte ich mit dem Gedanken, “Escape from ASCII Island” in englisch zu veröffentlichen, um die Reichweite zu maximieren, allerdings verwarf ich den Gedanken, weil 1.) der Wortwitz darunter gelitten und 2.) ein Besucherstrom aus dem Ausland lediglich eine einmalige Schönung der Statistik dargestellt hätte. Nun ist es in Blogs vielleicht ungewöhnlich, sowas offen auszusprechen, aber Aktionen haben nun mal den Sinn, möglichst viele Teilnehmer in den Bann zu ziehen. Das hört man gegebenfalls nicht so gerne und versprüht nicht den Charme eines Überraschungserfolgs, ist aber Fakt.

Ich verfasse diese Zeilen auch, weil mir oftmals unterstellt wurde (auch von privater Seite), ich würde unglaublich viel Zeit in sinnlosen Spielkram investieren. Richtig ist, dass ich viel Zeit in Dinge investiere, die oberflächlich betrachtet keinen oder nur wenig Sinn ergeben. Falsch ist jedoch die Annahme, ich würde damit lediglich Zeit totschlagen. Ich betrachte mich selbst als eine Art Entertainer. Und ein Entertainer braucht Publikum, um funktionieren zu können. Das Ziel von Superlevel war seit der ersten Sekunde klar definiert: wir wollen ein Genre-Blog im deutschsprachigen Raum etablieren. Autentisch, humorvoll und tendenziell unkonventionell, aber auch erfolgsorientiert und in jeder Hinsicht gewinnbringend.

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Es gibt zahlreiche Blogs, die (mehr oder weniger) gezielt individuelle Stilmittel einsetzen, um den Kreis der Leserschaft zu erhöhen. Ich vergleiche das ganz gerne mit einer Band, die nur so gut ist, wie ihr Frontmann. Eine Person, die dem Projekt ein Gesicht und eine gewisse Persönlichkeit verleiht, um sich von der Masse abheben zu können. Damit will ich natürlich nicht den Wert eines Schlagzeugers oder Bassisten anzweifeln. Jetzt wäre es sicherlich übertrieben, Blogger mit Rockstars zu vergleichen, aber letztendlich ist das Internet auch nur eine Bühne, auf der man sich behaupten muss, sofern man auf diesen Terrain seinen Lebensunterhalt verdienen möchte. Manche schaffen das durch neutrale Sachlichkeit, andere durch Polarisierung. Das soll kein Aufruf sein, zur nächsten re:publica eine Crackpfeife im Gepäck zu haben, aber etwas mehr Punkrock könnte der deutschen Blogosphäre wahrlich nicht schaden.

Superlevel besteht jetzt gerade mal drei Monate und es wäre verfrüht, die aktuellen Zahlen ausgibig zu analysieren. Klar ist jedoch schon heute, dass mir dieses Projekt viel Spaß bereitet und wir weiterhin daran arbeiten werden, eine überschaubare Anlaufstelle für Unterhaltung zu etablieren. Wir freuen uns also über Fans, Bewertungen, Abonnenten, Verfolger, Linktipps und Sachspenden.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.