Homebrew auf Sonys Handheld: Livin’ la Vita loca

HENkaku_vita_homebrew

Kaum ein Stück Spiele-Hardware musste in den vergangenen Jahren soviel Spott und Häme ertragen wie Sonys Playstation Vita. Bisweilen zurecht, da deren stiefmütterliche Behandlung seitens namhafter Entwickler, inklusive Sony selbst, für gähnende Leere auf den luxuriös bepreisten Memory Cards gesorgt hat. Dabei wurde jedoch oftmals übersehen, dass die Indieszene die wurstbrotförmige Handkonsole durchaus in ihr Herz geschlossen hat. Deren Spiele brauchen ja sowieso nicht so viel Speicherplatz.


The revolution is here. Unlock your Vita and run unofficial games and applications.” — Team Molecule


Nun kommt aber endlich eine komfortable Möglichkeit hinzu, mithilfe der Vita eine schier unerschöpfliche Spielebibliothek mit sich herumzutragen. Möglich macht das der HENkaku getaufte Hack von Team Molecule, der es erlaubt, Fremdsoftware ohne größeren Aufwand auch auf Geräten mit der aktuellen Firmware-Version 3.60 laufen zu lassen. Per simplen Webseitenbesuch und einem FTP-Client kann man so beispielsweise zahlreiche Emulatoren oder Dienstprogramme laufen lassen oder sich sogar die auf der Playstation TV blockierten Vita-Titel entsperren.

vitadoom-hero

Kaputt macht man sich damit übrigens nichts. Alle gewohnten Titel und Anwendungen funktionieren weiterhin, ähnlich wie bei einem iPhone-Jailbreak. Und ähnlich wie Apple wird auch Sony vermutlich rasch mit einer neuen Firmware auf die ungewollte Öffnung ihres Betriebssystems reagieren wollen, nicht zuletzt ob der Gefahr, dass zukünftig auch “Sicherheitskopien” aktueller Spiele ihren Weg auf die Speicherkarten finden könnten.

Bis dahin sollte man sich jedoch uneingeschränkt über Doom für die Bushaltestelle und Super Soccer im ICE freuen. Bei letzterem habe ich gerade 3:10 gegen Jugoslawien verloren. Ein Staat, der nicht mehr existiert. Mehr Retro-Feeling geht wirklich nicht.