7DFPS 2014: Paint the Town Red
Motorradclubs wie den Bandidos oder Hells Angels werden vielerorts Verbindungen zur organisierten Kriminalität nachgesagt, auch im Verfassungsschutzbericht einiger Bundesländer tauchen sie daher auf. Oft haben die Ermittlungsbehörden jedoch ihre liebe Not damit, einzelne Personen dingfest zu machen, denn die Mitglieder der Clubs decken sich gegenseitig. Daher setzt die Kriminalpolizei vielerorts auf V-Männer, die sie als Anwärter in die Clubs schickt. Die größte Gefahr dabei: Der Beamte könnte auffliegen und die Rocker sich mit ihren Quadratschädeln auf ihn stürzen – ganz so wie im 7DFPS-Beitrag Paint the Town Red von Matthew und Shane Carr (Probably Archery).
Der Spieler übernimmt darin die Rolle eines enttarnten V-Mannes im Vereinsheim eines Rockerclubs. Während die aus wenigen Polygonen bestehenden Lederkuttenträger versuchen, ihm den Garaus zu machen, muss er sich mit allem wehren, was greifbar ist. Da bietet sich zunächst der Queue vom Billardtisch an – weil so ein Rocker aber eine stabile Schädeldecke hat, geht der schnell zu Bruch, also muss eine Flasche her, am besten eine abgebrochene, dann ein Barhocker, dann der Mikrofonständer von der Band und alles, was sonst irgendwie als Schlag- oder Wurfwaffe einsetzbar ist. Von diesem Konzept sind die Entwickler so überzeugt, dass sie eine Kampagne auf Steam Greenlight für eine erweiterte Version des Spiels gestartet haben.
Während es das eigentliche Ziel von Paint the Town Red ist, so lange wie möglich gegen die immer neuen Motorradgangster zu überleben, liegt der tiefere Reiz des Spiels doch darin, herauszufinden, was alles zur Waffe taugt. Während ich vor den Rockern fliehe, versuche ich daher stets in Windeseile meine Umgebung nach neuen Gegenständen zu scannen. Am Ende gewinnt aber doch der Motorradclub. Mir bleibt die Erkenntnis, dass ein Job als V-Mann garantiert nichts für mich wäre.