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Jazzension – Folge 9: Super Mario Odyssey

Neben Ron Jeremy gilt der ebenfalls rundbäuchige Italiener Mario Super als einer der weltweit bekanntesten Rohrverleger unserer Zeit. Seine ausgeflippten Abenteuer erfreuen Jung und Alt nun schon seit mehreren Jahrzehnten, weshalb ich es mir auch nicht nehmen ließ, anlässlich seines baldig erscheinenden Straßenfegers Super Mario Odyssey eine zweiwöchige Reise ins Land der aufgehenden Sonne zu machen, um einem weltexklusiven Previewevent beizuwohnen. (…)

It is as if you were doing work v1.0


Die kapitalistische Leistungsgesellschaft ist ironischerweise immer wieder ein Thema von Spielen, die den tristen Büroalltag als sinnentleerten Gamification-Albtraum parodieren. Titel wie Deskjob, Papers, Please oder Job Simulator nehmen unsere Art zu Arbeiten mal mehr, mal weniger ernst unter die Lupe und führen den Spielenden dabei selbst vor. Wirklich neu ist die Idee hinter Pippin Barrs It is as if you were doing work zugegebenermaßen also nicht. (…)

Everything: Jede Zelle an jeder Stelle

Skandal! Unhaltbarer Etikettenschwindel! Konsumentenbetrug! Und das schlimmste daran: Entwickler und Animationskünstler David OReilly ist ein Wiederholungstäter. Schon sein experimentelles Werk Mountain hatte nicht viel mit einem regulären Spiel zu tun. In seinem neuen Exkurs Everything zieht sich OReilly auf gewisse Art und Weise die Walking-Simulator-Schlappen an und bugsiert sein optisch und inhaltlich exzentrisches und bewusst dekonstruiertes Schaffen weiter in Richtung Videospiel. (…)

1-2-Switch: Zum Mäuse melken


Auf dem Heimweg gibt es für mich gerade kein Entrinnen vor Nintendos Switch. Allerdings nicht, weil ich im Bus durch die Landschaft von Hyrule reite, sondern Nintendos Plakatwerbung sehr darum bemüht ist, die Welt daran zu erinnern, dass es neben The Legend of Zelda: Breath of the Wild auch noch andere Spiele für ihre neu erschienene Konsole gibt. (…)

Maize: Of Mais and Men

Humor ist nicht nur sehr subjektiv, sondern auch stark abhängig von Ort und Zeit. Als ich vier Jahre alt war, forderte mich mein Vater auf Familienfesten oft auf, “Schaschlikspieß” zu sagen, und dass allein reichte aus, um allgemeines Schenkelklopfen auszulösen. Aber schon zwei Jahre später fand das niemand mehr witzig. Was war geschehen? (…)

ANATOMY: Die Architektur der Angst

Die psychischen Folgen eines Einbruchs sind oft größer als die Materiellen, denn schon das Wissen, dass ein Fremder in der eigenen Wohnung war, kann das Verhältnis zu dieser nachhaltig beschädigen. Der Eindringling ist weg, aber die Angst bleibt: Wenn der eigene Rückzugsort einmal nicht sicher war, wie soll ihm dann zukünftig noch vertraut werden können? (…)

It ain’t over till the fat lady sings


…ganz genau genommen ist die Oper natürlich erst zu Ende, wenn die dicke Frau aufhört zu singen. Wer den Konzertsaal bereits vorher verlässt, gehört zu Recht für seine Unhöflichkeit ausgebuht oder zumindest mit einem abschätzigen Naserümpfen gestraft. Immerhin Kettcar hat das erkannt und berichtigte das Sprichwort zu “Solang die dicke Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende”. (…)

This Is Fine — 2016: das Videospiel


Dieses Jahr erlangte ein Comic aus dem Jahr 2013 erneut die Aufmerksamkeit des Internets. In “This Is Fine” von K.C. Green ist ein Hund zu sehen, der in einem brennenden Raum sitzt. Seelenruhig trinkt er seinen Kaffee und redet sich selbst ein, dass alles in Ordnung sei. Es ist ein Comic, dessen lethargische Gelassenheit im Angesicht einer schrecklichen Realität gerade in diesem Jahr großen Anklang fand und wurde zum Meme. (…)

I’ll never forget you because you’ve made me the happiest dog on earth


Katzen leben bei einem Menschen, Hunde mit einem Menschen. So sagt man. Deshalb werden Hunde wohl auch so oft als Ersatzkinder bezeichnet, denn einen Lebensabschnitt mit einem Hund zu teilen, bedeutet vor allem viel Erziehungsarbeit. Und alles, was dafür zurückkommt (Scheiße von der Straße aufklauben, ewiges Gekläffe ertragen und mehrmals am Tag in den Park wandern), ist nicht mehr als bedingungslose Liebe. (…)

Random Encounters: Sext Generator 2015


Sexting ist eine äußerst komplizierte Angelegenheit. Feinste Nuancen entscheiden zwischen einem anregenden Libidotango und peinlichem Erotikromangephrasel. Unterstützung bei dieser schwierigen Aufgabe verspricht jedoch glücklicherweise der Sext Generator 2015 mit seinen bis zu 4.840 zufallsgenerierten Zeilen für heiße Abende zu zweit, dritt oder zehnt. Ich habe die vielversprechende Software für euch einem viertelstündigen Intensivtest in freier Wildbahn unterzogen. (…)

Random Encounters: No Stars, Only Constellations


Der Sternenhimmel ist eine Projektionsfläche für menschliche Sehnsüchte. Blicken wir in die Nacht empor, werden aus den unvorstellbar weit entfernten Gaskugeln wie von Zauberhand Hasen, Götter und Prognosen für unsere glückliche Zukunft. Doch was sich in schöne, kompakte Formen pressen lässt, ist selten ein genaues Abbild der Wirklichkeit.
No Stars, Only Constellations ist Robert Yangs erstes Spiel seit langem, das sich nicht explizit um Sexualität dreht. (…)