Alphalevel: Claustrophobia

Wie schon der Name Claustrophobia: The Downward Struggle anklingen lässt, sind die Räumlichkeiten in diesem rundenbasierten Roguelike von hoher Bedeutung. Schließlich lassen sich in den engen Dungeon-Gassen wie auch in den verwinkelten Katakomben einige Ungetümer antreffen, die der eigenen Spielfigur gehörig zu schaffen machen; jedoch weniger durch ihre übermenschliche Stärke als durch ihre quantitative Überlegenheit. Immer wieder versuchen die feindlichen Monster, den Charakter in die Ecke zu drängen. Haben sie damit erst einmal Erfolg, so ist der Untergang nahe. Ein taktisches Spektakel stellt sich ein.

Jedoch zurück zum Anfang: Wer mit Claustrophobia beginnt, muss sich zuerst einen Avatar zusammenstellen. In klassischer Pen’n’Paper-Rollenspiel-Manier wird dem eigenen Charakter das passende Aussehen verliehen, eine Klasse – Juggernaut, Archer, Rogue oder Warlock – ausgesucht (oder sogar selbst erstellt!) und anschließend werden die Punkte für einzelne Statuswerte wie Stärke oder Intelligenz verteilt.

Ist diese Vorbereitung getätigt, so geht es sofort in den ersten Flur des finsteren Gemäuers. Jeder einzelne Dungeon entsteht dabei mittels prozeduraler Generierung, sodass jeder neue Anlauf sich anders anfühlt. Das muss nicht immer positiv sein, da manchmal schon hinter der ersten Tür eine unausweichlich tödliche Gefahr lauern kann – doch für ehrgeizige Spieler*Innen sollte das kein Hindernis darstellen.

Die verschiedenen Klassen offenbaren komplett unterschiedliche Herangehensweisen. Sind beispielsweise Figuren der Archer- oder Warlock-Klasse insbesondere in Fernangriffen versiert, so erweisen sich die Rogues hingegen als die erste Wahl für all diejenigen, die hinterhältige Angriffe aus dem Hinterhalt bevorzugen. Wer hingegen grobschlächtigere Allüren pflegt, greift wohlbeherzt zum brutalen Juggernaut.

Doch eigentlich ist es egal, welche Klasse bevorzugt wird, da sich mit jedem weiteren Dungeon die Anforderungen zu erhöhen scheinen. Hier und da erscheinen Gift- oder Paralyse-Fallen, manchmal ist ein Raum prall gefüllt mit Monstern und immer wieder wird man mit neuen Feindtypen konfrontiert. Als besonders einprägsam und hinterhältig ist mir dabei ein Goblin samt Geldsack auf dem Rücken in Erinnerung geblieben, der mich nicht etwa nur angegriffen, sondern auch gleich noch beklaut hat. Adieu, schnöder Mammon!

Doch keine Sorge: In Claustrophobia wartet zugleich ein unglaublicher Schatz an Gegenständen eingesammelt zu werden. Immer wieder lassen sich neue Waffen, Ausrüstungen, magische Tränke, Schriftrollen zum Erlernen neuer Fähigkeiten oder auch einfach nur Nahrung vorfinden. Wer bei seiner Erkundungstour in dem düsteren Verlies glücklicherweise auf eine kleine Kauf- und Verkaufsstätte stößt, kann die nicht benötigten Objekte zu einem fairen Preis verkaufen und dank besserer Waren die Spielfigur ordentlich aufpolieren. Allerdings bedeuten bessere Statuswerte nicht automatisch höhere Erfolgschancen. Wie bereits angedeutet, kann ein einziger Fehltritt den unmittelbaren Tod – und zwar ganz der Roguelike-Tradition entsprechend auch den permanenten – zur Folge haben.

So mag zwar hier und da ein Geduldsfaden auf krude Weise zerschnitten werden, jedoch ist Claustrophobia schon in der aktuellen Alpha-Version ein wunderbar strategischer Spaß für Zwischendurch. Wer sich also nicht davor scheut, urplötzlich von einer Meute von Zombies oder wandelnden Schleimbeuteln erschlagen zu werden, kann mit diesem Steam Early Access-Titel jetzt schon einen ganz besonderen Lustgewinn zu einem ziemlich niedrigen Preis gewinnen. Außerdem lassen die weiteren geplanten Funktionen wie zum Beispiel ein Story-Mode, Bosskämpfe, vertrickte Raum-Puzzles sowie ein Crafting-System noch einiges erhoffen. Ich jedenfalls lege mir schon mal einen neuen Köcher um, schärfe die Klingen meines Dolches und probe nochmal meine Zaubersprüche. Ich will ja für das nächste Mal gerüstet sein.